Als «sensationell» eingestufte Funde bei den Grabungen unter Leitung des Altertumsforschers und Bestseller-Autors Carsten-Peter Thiede freigelegt
Jerusalem, 24.9.02 (KAP) Unter der Leitung des Altertumsforschers, Bestseller-Autors und anglikanischen Priesters Carsten-Peter Thiede sind bei den zusammen mit der israelischen Altertumsbehörde durchgeführten Ausgrabungen im neutestamentliche Emmaus als «sensationell» eingestufte Funde entdeckt worden. Unter diesen Funden ist das älteste je entdeckte Malteser-Kreuz. Der Ort, den der Evangelist Lukas und der jüdisch-römische Historiker Flavius Josephus erwähnen, liegt an der Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv.
Schon im vergangenen Sommer war es Thiede und seinen aus Basel eingeflogenen Studenten gelungen, Siedlungsreste und eine beschriftete Tonscherbe aus der Zeit Jesu zu finden. In jüngeren Erdschichten des 12. Jahrhunderts waren sie auf bisher unbekannte Spuren einer Kreuzfahrerkapelle gestoßen. Eine gebrannte Wandziegel mit dem ältesten je entdeckten achtspitzigen Malteser-Kreuz war der Beweis: Hier hatten «Hospitaliter» gebaut, jene Kreuzritter, die sich um die Kranken und Verwundeten aller Seiten kümmerten, so Thiede.
Während der nur wenige Tage dauernden zweiten Ausgrabungssaison gelang den Archäologen eine überraschende Entdeckung: Ein eingeschossiger Vorbau mit Arkaden vor einem zweistöckigen Gebäude wurde teilweise freigelegt. Das war eine Erfindung der Malteser-Architekten, wie man sie in Deutschland in der wenig später gebauten Kirche von Niederweisel bei Butzbach wiederfindet: Im Untergeschoß war die Kapelle eingerichtet, im oberen Stockwerk lagen die Kranken. Dank Öffnungen in der Zwischendecke konnten die Patienten am Gottesdienst teilnehmen.
Kathpress
24. september 2002