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Publisert 23. oktober 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Brüssel, 23.10.02 (KAP) Nach Meinung des lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, liegt der Friede im Heiligen Land in der Hand der Israelis. Gewalt und Terrorismus der Palästinenser seien nur eine Folge der israelischen Unterdrückung, erklärte der Patriarch vor Journalisten in Brüssel. Die Besetzung der palästinensischen Gebiete müsse endlich ein Ende haben. Gleichwohl sollten die Palästinenser keinen gewaltsamen Widerstand leisten, sondern müssten auf diplomatischem Weg zu einer Einigung mit Israel kommen. Die Christen des Heiligen Landes müssten bei diesem Prozess ausgleichend wirken.

Der Patriarch betonte, die christlichen Kirchen wollten den Frieden für alle Menschen im Nahen Osten und sorgten sich um Juden, Christen, Muslime, Israelis und Palästinenser gleichermaßen. Er appelliere in Hirtenbriefen bei den christlichen Palästinensern immer wieder um Verständnis für die Israelis. Allerdings sei es schwierig, gegen die Realität anzugehen. Israelis vermittelten von sich selbst kein positives Bild, wenn sie Ausgangssperren verhängten und die Palästinenser unter Druck setzten. Auch berichte die israelische Presse nur negativ über Palästinenser.

EU soll Friedensprozess vorantreiben

Der Patriarch forderte die Europäische Union auf, den Friedensprozess im Nahen Osten mutiger voranzutreiben. Eine EU-Intervention könne auf beide Seiten positiv wirken. Außerdem benötigten christliche und muslimische Palästinenser im Umgang miteinander «eine neue Erziehung», so Sabbah. Sie müssten akzeptieren, dass sie trotz unterschiedlichen Glaubens zu einem Volk gehörten.

Der Irak-Konflikt ist nach Meinung Sabbahs direkt verknüpft mit der Problematik im Nahen Osten. Israel profitiere indirekt von der Gefahr, dass der Irak Waffen gegen Israel produziere.

Kathpress
23. oktober 2002

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