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Publisert 9. desember 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Evangelische «Talita Kumi»-Schule kämpft mit Folgen der Ausgangssperre im Bereich der Großgemeinde Bethlehem

Jerusalem, 9.12.02 (KAP) In der «Talita Kumi»-Schule in Beit Jala - die von der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg getragen wird - ist der Unterrichtsbetrieb wegen der israelischen Ausgangssperre fast unmöglich geworden. Der Leiter der Schule, Wilhelm Goller, teilte der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA mit, man habe auch die letzten 40 Internatsschülerinnen nachhause schicken müssen. Ihre regelmäßige Versorgung sei nicht mehr zu gewährleisten gewesen.

Israel hatte bei seinem erneuten Einmarsch in Bethlehem - Beit Jala gehört zum Stadtgebiet der Großgemeinde Bethlehem - eine bislang gültige Ausgangssperre verhängt, die immer nur für wenige Stunden aufgehoben wird. Die Militäraktion war eine Reaktion auf ein neuerliches palästinensisches Selbstmordattentat auf einen Bus in Jerusalem, bei dem mehrere Menschen getötet worden waren.

Goller hofft, dass der volle Lehrbetrieb vor Weihnachten wieder aufgenommen werden kann. Allerdings sei unklar, wie lange die Besetzung Bethlehems noch anhält. Ankündigungen, wonach Israel die Truppen bis zum Jahresende in der Stadt belassen wolle, wurden inzwischen von Staatspräsident Moshe Katzav und Verteidigungsminister Shaul Mofas relativiert. Die Truppen blieben nur so lange in Bethlehem, bis die dortigen «Terroristen» gefasst seien.

«Talita Kumi», 1851 von den Kaiserswerther Diakonissen in Jerusalem als Waisenhaus für arabische Mädchen gegründet, zog nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948 nach Beit Jala bei Bethlehem um. Seit 1975 wird «Talita Kumi» vom Berliner Missionswerk der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg getragen. Das Schulgelände umfasst ein Mädcheninternat mit 60 Schülerinnen und eine Schule für 850 Buben und Mädchen vom Kindergarten bis zur Matura. Ein Fünftel der Schüler sind Muslime, die übrigen gehören verschiedenen christlichen Kirchen an.

Kathpress
9. desember 2002

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