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Publisert 23. desember 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Lateinischer Patriarch von Jerusalem plädiert in seiner Weihnachtsbotschaft indirekt für die Ablösung Arafats

Jerusalem, 18.12.02 (KAP) Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat einen auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung gegründeten Frieden für das Heilige Land gefordert. In seiner am Mittwoch in Jerusalem veröffentlichten Weihnachtsbotschaft appellierte er eindringlich an die internationale Weltgemeinschaft, den beiden in der Region lebenden Völkern dabei zu helfen. Indirekt sprach sich der Patriarch für die Ablösung Arafats aus.

Die Botschaft von Weihnachten handle von Gerechtigkeit, Frieden und Liebe, betonte Sabbah: «Unser Land ist jedoch erfüllt von Hass und Blutvergießen». Gott wolle nicht, dass «die Heiligen Stätten in ein Feld für unsere Kämpfe verwandelt werden».

Weiter brachte der Patriarch seine Überzeugung zum Ausdruck, dass ein friedliches Miteinander weiterhin möglich sei. «Unmöglich ist es jedoch, wenn nur eine Seite nach Sicherheit verlangt, während die andere Seite unterdrückt wird», so Sabbah. Ein friedliches Zusammenleben sei nur möglich, wenn es für beide Seiten die gleiche Gerechtigkeit gebe, «wenn die Israelis in ihrem Land und ihrem Staat leben und die Palästinenser ebenfalls ihr Land und ihren Staat haben».

Weihnachtsfeiern in Bethlehem

Weiter verurteilte der Patriarch, dass Israel dem Palästinenserchef Yasser Arafat die Teilnahme an den Weihnachtsfeiern in Bethlehem verboten habe. «Wenn die israelischen Behörden wirklich auf dem Weg zu einem Frieden wären, würden sie sich eine solche unangemessene Anordnung erspart haben», heißt es in dem Schreiben. Sabbah kritisierte die «Belagerung und Demütigung palästinensischer Städte und Dörfer sowie die Zerstörung von Häusern und die Tötung von Menschen». All diese Maßnahmen trügen nur dazu bei, den Mut der Palästinenser zu stärken.

Die Weihnachtsfeiern würden trotz aller widrigen Umstände nicht abgesagt, betonte der Patriarch. Eindringlich appellierte er an die israelischen Behörden, endgültig alle Kontrollen der Zufahrtswege zu palästinensischen Städten und Dörfern aufzuheben. Wenn dies nicht geschehe, seien alle Gläubigen aufgerufen, diese Kontrollpunkte zu «Stätten des Gebets» zu machen.

«Ebnet den Weg für andere Führer»

Gleichzeitig ermahnte er die Palästinenser, ihrerseits das Blutvergießen in israelischen Städten und Dörfern zu beenden. Und wenn die derzeitigen Führer nicht in der Lage seien, den Frieden zu schaffen, dann gebe es nur eine Lösung: «Ebnet den Weg für andere Führer». Vorbedingung sei jedoch, dass Israel die Besetzung der Palästinensergebiete aufgebe, die «die Wurzel allen Übels» sei.

Kathpress
18. desember 2002

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