Paris, 19.12.2002 (KAP) Emile Shoufani, griechisch-katholischer Archimandrit in Nazareth, will durch eine gemeinsame Pilgerfahrt von Israelis und Palästinensern nach Auschwitz Vertreter beider Völker wieder an den Verhandlungstisch bringen. Die ungewöhnliche Initiative solle im Mai realisiert werden, um die zweijährige Funkstille zwischen den Bevölkerungsteilen zu beenden, sagte Shoufani vor Journalisten in Paris. An der Pilger sollen junge Leute, Juden, Christen und Muslime, teilnehmen.
Der Zielort - das NS-Vernichtungslager Auschwitz - verkörpert für Shoufani, der christlich-palästinensischer Bürger Israels ist, die «Abscheu vor dem Massenmord an den Juden». Sie solle für eine gemeinsame «radikale Ablehnung solcher Unmenschlichkeit» stehen und helfen, die jeweiligen Verletzungen des anderen zu begreifen. Shoufani rief seine «arabischen Brüder» auf, zu verstehen, dass die Fähigkeit der Israelis zum Dialog durch die derzeitige Terrorwelle «vollständig gelähmt» sei. Diese Angst entspringe zutiefst dem historischen Gedächtnis der Juden.
Kathpress
19. desember 2002