Vatikanstadt, 23.12.02 (KAP) Die Dreiteilung des Gaza-Streifens durch das israelische Militär ist nach Ansicht der Vatikanzeitung «L'Osservatore Romano» die erneute «Verweigerung eines Menschenrechts» und ein weiteres Hindernis für die Wiederaufnahme des Friedensprozesses. Denn dadurch werde «das fundamentale Recht auf Bewegungsfreiheit negiert». Es sei ein weiterer Mosaikstein in der «Serie von Auflagen, Gewalt und Rache», die der Papst erst in seiner soeben veröffentlichten Friedensbotschaft beklagt habe. Dadurch gehe die Hoffnung auf Aufnahme eines ernsthaften Dialogs erneut in Brüche. Die Maßnahme erfolge genau zu den Tagen, wo «das Heilige Land sich auf die Weihnachtstage vorbereitet», kritisierte die Vatikanzeitung.
Die israelische Armee errichtete am Wochenende Blockaden an zentralen Verbindungsstraßen im Gaza-Streifen und verhindert so, dass Palästinenser von einem Teil in den anderen reisen können. Hintergrund der ersten Aktion dieser Art seit Monaten waren ein Anschlag auf einen Siedler im südlichen Teil des Autonomiegebiets sowie Warnungen vor neuen Anschlägen. Zu der Tat vom Freitag bekannte sich die radikale Untergrundgruppe «Islamischer Heiliger Krieg».
Kathpress
23. desember 2002