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Publisert 13. januar 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Hochschulseelsorger Spiegelfeld: Auftrag Jesu zu Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit drängt auf Verwirklichung

Wien, 7.1.03 (KAP) Die Pilgerreise der Wiener Katholischen Hochschulgemeinde ins Heilige Land habe tiefe spirituelle Erfahrungen sowie herzliche Kontakte mit einheimischen Christen ermöglicht. Das betonte Konstantin Spiegelfeld, Studentenseelsorger der Hochschulgemeinde, am Dienstag im Gespräch mit «Kathpress». Die neuntägige Reise der Pilgergruppe führte zu den zentralen Schauplätzen des biblischen Geschehens nach Jerusalem, Betlehem, Emmaus, ins Jordantal und nach Galiläa. Die Reise habe allen Teilnehmern bewusst gemacht, «wie sehr die Bergpredigt Jesu heute auf ihre Verwirklichung drängt». Der Auftrag Jesu für «den Weg der Gewaltlosigkeit, des Dialogs, der Gerechtigkeit und des Friedens» sei aktueller denn je, so Spiegelfeld.

Besonders beeindruckend sei der Gottesdienst in der Geburtsgrotte in Betlehem gewesen, berichtete der Hochschulseelsorger. Die Freude bei den einheimischen Christen sei groß gewesen, dass wieder eine Pilgergruppe nach Bethlehem gekommen war. Nur «mit Glück und göttlicher Fügung» habe man den israelischen Check-Point passieren können, erzählte Spiegelfeld. Bethlehem selbst habe nur wenig Weihnachtsatmosphäre ausgestrahlt, die Bevölkerung leide unter der häufigen Ausgangssperre. 80 Prozent seien arbeitslos, die Pilger und Touristen würden fast völlig ausbleiben. Spiegelfeld: «Die Christen fühlen sich als 'Sandwich' zwischen Juden und Muslimen. Umsomehr freuen sie sich, wenn sie merken, dass sie in ihrer schwierigen Situation nicht alleine sind».

Besonders freundlich wurden die Pilger von den christlichen Gemeinschaften in Nazareth und Umgebung, so der Hochschulseelsorger. Der katholische Priester Abuna Louis wurde von den Pilgern zur großen Wiener Stadtmission eingeladen, wo er über die Situation der Christen in Israel und den Palästinensergebieten berichten soll.

Weiters stand ein Besuch im «Mar Elias College - School for Peace» im galiläischen Ibillin auf dem Programm. Die Schule, die vom griechisch-katholischen Priester Elias Chacour gegründet wurde, wird von Christen, Juden, Muslimen und Drusen besucht, die von einem ebenso gemischten Lehrkörper unterrichtet werden. Spiegelfeld: «Hier wird vorgelebt, wie Friede funktionieren kann».

In gefährliche Situationen sei man während der neuntägigen Pilgerreise nicht gekommen, so Spiegelfeld. Andere Pilger seien aber nur sehr vereinzelt anzutreffen gewesen. Allerdings waren auch «überraschend wenige Polizisten und Soldaten» zu sehen.

Kathpress
7. januar 2003

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