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Publisert 13. januar 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Schrifttafel gibt ein in der Bibel erwähntes Ereignis aus dem neunten vorchristlichen Jahrhundert fast im Wortlaut wieder

Jerusalem, 13.1.03 (KAP) In Jerusalem sorgt eine vor kurzem aufgetauchte schwarze steinerne Schrifttafel für Aufsehen unter Archäologen. Sie ist möglicherweise der erste außerbiblische Beweis für die Existenz des ersten «salomonischen» Tempels in Jerusalem.

Die Tafel aus Sandstein aus dem Süden Jordaniens oder aus der Gegend des Toten Meeres enthält zehn Zeilen Text in der Ich-Form. Der König Jehoasch, der im neunten vorchristlichen Jahrhundert über 40 Jahre König von Jerusalem war, lobt sich auf der Inschrift für die Renovierungsarbeiten am Tempel von Jerusalem. Die Szene ist im Alten Testament in Kapitel 12 des 2. Buchs der Könige ausführlich beschrieben. Der Text der Inschrift ist nach Angaben der Entdecker zum Teil identisch mit dem Wortlaut der biblischen Beschreibung.

Wie die Tageszeitung «Haaretz» am Montag berichtete, hat der israelische Archäologe Gabi Barkai von der Bar-Ilan-Universität die sensationelle Schrifttafel untersucht. Er halte sie für den ersten physischen Nachweis für den unter König Salomo errichteten und später zerstörten Tempel in Jerusalem. An der Stelle, an der sich heute der muslimische Felsendom und die Al-Aksa-Moschee befinden, wurde später ein neuer Tempel errichtet, sodaß die Ruinen des ursprünglichen Tempels verschwanden. «Sensationell» ist der Fund nach Angaben Barkais vor allem deshalb, weil bisher noch nie ein so alter in Stein gehauener Text gefunden worden sei, der ein in der Bibel erwähntes Ereignis aus dem neunten vorchristlichen Jahrhundert fast im Wortlaut berichte.

Der Fundort der Tafel wurde zwar nicht näher spezifiziert als «Jerusalem». Doch Barkai ließ durchblicken, dass Palästinenser sie im Laufe ihrer «wilden» Ausgrabungsarbeiten auf dem Tempelberg gefunden und an einen Antiquitätenhändler in Jerusalem verkauft hätten. Der habe das Fundstück über einen privaten Sammler an das Israel-Museum gegeben, um es auf seine Echtheit zu überprüfen.

Shimon Ilani und Amnon Rosenfeld vom Geologischen Institut in Jerusalem untersuchten die Tafel mehrere Monate lang. Sie fanden heraus, dass sie offenbar fast 600 Jahre lang im Freien hing. Zwischen 400 und 200 vor Christus habe die Tafel unter der Erde gelegen. Sie sei mit organischen Stoffen bedeckt gewesen, deren Alter bestimmt werden könne. Mit einem Elektronenmikroskop entdeckten die Forscher in ihren Ritzen auch einige Goldkörnchen, möglicherweise ein Hinweis auf einen Brand während der Zerstörung des Tempels.

Die Forscher des Geologischen Instituts glauben, die Echtheit der Tafel nachweisen zu können. «Das ist eine authentische Sensation von Weltbedeutung», wird einer der Wissenschaftler zitiert. Andere Forscher, so auch Experten des Israel-Museums, zweifeln jedoch; es könne sich um eine Fälschung handeln. Für problematisch halten sie vor allem, dass der genaue Fundort der Tafel und die Umstände der Entdeckung unbekannt sind.

Kathpress
13. januar 2003

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