«Ratisbonne»-Institut wird an Gregoriana-Universität angegliedert - «Finanzielle Schwierigkeiten und akademische Überlegungen erlauben es nicht, das unabhängige Institut in Jerusalem fortzuführen»
Vatikanstadt, 25.1.03 (KAP) Das vatikanische Institut für Judaismus-Forschung verlegt seinen Sitz von Jerusalem nach Rom und wird künftig der Päpstlichen Gregoriana-Universität angegliedert. Das geht aus einer in der Vatikan-Zeitung «L'Osservatore Romano» veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der vatikanischen Bildungskongregation und der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum hervor. Der Studiengang für christliche Theologen war bislang im «Ratisbonne»-Institut im Westteil Jerusalems untergebracht.
Vor zwei Jahren war der Lehrbetrieb am «Ratisbonne»-Institut auf Grund finanzieller Probleme zurückgefahren worden. Diese Schwierigkeiten sowie akademische Überlegungen hätten es nicht erlaubt, das unabhängige Institut in dem aktuellen Gebäude in Jerusalem fortzuführen, heißt es in der Erklärung.
An der Gregoriana-Universität werde der Lehrbetrieb im Rahmen des neuen Instituts für Studien der Religionen und Kulturen fortgesetzt. Dabei gehe es in das seit 1979 dort bestehende und jetzt umzustrukturierende «Kardinal-Bea-Zentrum für Jüdische Studien» ein.
Die Erfahrungen und Kontakte des «Ratisbonne»-Instituts insbesondere mit jüdischen Instituten und Universitäten sollen dort eingebunden werden. Die Verlegung nach Rom biete eine feste institutionelle Garantie durch die Anbindung an eine internationale Universität, eine finanzielle Absicherung und solle zudem das kirchliche Engagements in der Judaismusforschung noch deutlicher machen, heißt es in der Erklärung.
Kathpress
25. januar 2003