Nach palästinensischem Angriff auf israelische Soldaten an dem Patriarchengrab vor mehr als einem Jahr gab Armee Schutz des Monuments auf
Jerusalem, 20.2.03 (KAP) Das Josefsgrab bei Nablus ist offenbar von Palästinensern zerstört worden. Der israelische Militärsprecher bestätigte am Donnerstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «Jedijot Achronot».
Fotos des völlig zertrümmerten Katafalks und der verrußten Wände der Grabkammer in der Nähe des palästinensischen Flüchtlingslagers Balata wurden von chassidischen Juden gemacht, die sich trotz Verbots der israelischen Armee zu der Heiligen Stätte durchgeschlagen hatten.
Die Armee sehe sich nicht in der Lage, die für Juden, Christen und Muslime heilige Stätte wieder in Stand zu setzen, so der Militärsprecher. Es gebe auch keinen Beschluss, das Grab wieder zu besetzen und vor Vandalismus zu schützen.
Beim Josefsgrab hatte es während der «Tunnelunruhen» 1996 und nach Ausbruch der zweiten Intifada im Herbst 2000 schwere Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern gegeben, bei denen zahlreiche Kämpfer auf beiden Seiten ums Leben kamen.
Entsprechend der Osloer Verträge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach dem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Das hinderte fromme Juden nicht, weiter am Grab des Erzvaters zu beten. Mehrere ultraorthodoxe Juden kamen auf dem Weg dorthin ums Leben.
Nach der israelischen Räumung zerstörten Palästinenser alle jüdischen Symbole im und um das Grabmal und tünchten das Kuppeldach mit grüner Farbe, dem Symbol des Islam. Auf internationalen Druck versprach Palästinenserpräsident Arafat, das Grab zu renovieren. Zudem befahl er, die Kuppel wieder weiß zu tünchen.
Kathpress
20. februar 2003