Rom, 16.3.03 (KAP) Kardinal Pio Laghi, der als Sonderemissär des Papstes in den USA war, hat sich besorgt über die zunehmende Kriegsgefahr im Nahen Osten geäußert. Die italienische Tageszeitung «La Stampa» zitierte Laghi in ihrer Sonntagsausgabe mit den Worten: «Wir geben die Hoffnung noch nicht auf, aber die Lage ist jetzt viel komplizierter geworden». Der erfahrene Vatikan-Diplomat unterstrich, dass der Papst nicht nur wegen der zu erwartenden Leiden der irakischen Zivilbevölkerung besorgt sei. «Wir fürchten eine Destabilisierung des Nahen Ostens und negative Auswirkungen auf die Beziehungen mit dem Islam», erklärte er.
Zugleich betonte Laghi, trotz der aktuellen Schwierigkeiten gebe der Vatikan die Hoffnung nicht auf. Papst Johannes Paul II. und die Mitglieder der Kurie hätten in den vergangenen Tagen bei ihren Fastenexerzitien intensiv für den Frieden gebetet. Laghi hatte den Papst am Samstag nach dem Ende der Exerzitien ausführlich über die Gespräche informiert, die er in der Woche zuvor in Washington geführt hatte. Unter anderem war Laghi in der amerikanischen Hauptstadt mit US-Präsident George W. Bush und Außenminister Colin Powell zusammengetroffen.
Kathpress
16. mars 2003