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Publisert 20. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 18.3.03 (KAP) Vor «biblischen Plagen» als Folge eines Irak-Kriegs hat der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden («Iustitia et Pax»), Erzbischof Renato Martino, gewarnt. In einem Interview mit Radio Vatikan rief der frühere Vatikan-Vertreter bei der UNO dazu auf, darum zu beten, dass über die Menschheit nicht die «biblischen Plagen eines schrecklichen Krieges hereinbrechen». In Anlehnung an ein Bibelzitat mahnte der Erzbischof: «Gib nicht dem Kind, das um Brot bittet, einen Stein. Und einem Volk, das seit zwölf Jahren nach Brot verlangt, will man demnächst 3.000 Bomben geben». Ein solcher Krieg sei «ein Verbrechen gegen den Frieden, das vor dem Angesicht Gottes nach Vergeltung schreit».

Sympathie für Nuntius in Bagdad

Der Apostolische Nuntius in Bagdad, Erzbischof Fernando Filoni, hat von einer Welle von Sympathiebekundungen aus der irakischen Bevölkerung für die Vatikan-Vertretung in Bagdad berichtet. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der Vatikandiplomat, die Menschen im Irak seien froh über die Anwesenheit des Nuntius, der anders als die übrigen Diplomaten das Land auch im Kriegsfall nicht verlassen will. «Wir bekommen moralische Unterstützung von außen. Viele Gläubige beten für uns, zahlreiche Menschen rufen an, um uns ihre Solidarität und Unterstützung auszudrücken - und die gilt der Nuntiatur, aber auch der gesamten Kirche», erklärte der Erzbischof. Auch das irakische Außenministerium habe sich offiziell beim Nuntius dafür bedankt, dass er im Land bleibe.

Filoni berichtete weiter, das Alltagsleben in der irakischen Hauptstadt gehe auch bei der christlichen Minderheit seinen üblichen Gang. Am Sonntag habe die chaldäische Kirche in Bagdad eine Priesterweihe gefeiert, an der zahlreiche Gläubige teilgenommen hätten.

Vatikan war nie Vermittler

In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Tageszeitung «Corriere della Sera» präzisierte Nuntius Filoni die Rolle des Vatikans im Irak-Konflikt während der vergangenen Wochen. Der Heilige Stuhl habe «niemals die Rolle eines Vermittlers im eigentlichen Sinne eingenommen», sagte der Nuntius. Allerdings habe der Vatikan «sein Bestes gegeben, um den Konflikt zu verhindern».

Wenn es zu einem Krieg komme, könne die Nuntiatur die christliche Minderheit im Lande nicht alleine lassen. Er sei sehr besorgt wegen der Lage der Kirchen, fügte der Nuntius hinzu. Nach seinen Informationen bleiben außer der vatikanischen auch noch einige andere diplomatische Vertretungen im Kriegsfall geöffnet, darunter die Botschaften Russlands, Griechenlands, Syriens, Kubas und des Libanons.

Unterdessen hat der Apostolische Nuntius im Nachbarland Kuwait, Erzbischof Giuseppe De Andrea, eine Messe für mehrere hundert dort stationierte US-Soldaten gefeiert. Wie der «Corriere» weiter berichtete, firmte der Erzbischof auch einige der jungen Soldaten.

Kathpress
18. mars 2003

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