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Publisert 20. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Vorsteher der Jerusalemer Benediktinerabtei Hagia Maria Sion: «Alle haben Angst, nicht nur die Christen»

Jerusalem, 19.3.03 (KAP) Ein Irak-Krieg wird nach Ansicht des Jerusalemer Benediktiner-Abtes Benedikt Lindemann unmittelbare Auswirkungen für das Heilige Land haben. «Die Sorge ist groß, dass Israel in diesen Krieg mit hinein gezogen wird. Die Menschen im Heiligen Land haben Angst, nicht nur die Christen», sagte der Abt von Hagia Maria Sion («Dormitio») in einem Gespräch mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Die Ordensgemeinschaften wollten in dieser Situation an Ort und Stelle bleiben, ihre Solidarität mit den Menschen bekunden und weiterhin um Frieden beten.

Besorgt äußerte sich Lindemann über die Gewalt im Heiligen Land, die im Schatten der Irak-Krise unvermindert weitergehe, sowie über die wachsende Armut. In der arabischen Bevölkerung herrsche hohe Arbeitslosigkeit, die Kindersterblichkeit sei stark gestiegen, nicht wenige Familienväter und -mütter müssten betteln, betonte der Abt. Die Situation stelle sich für die Christen genauso dramatisch dar wie für die übrige Bevölkerung. Allerdings nähmen neuerdings die Spannungen zwischen Muslimen und Christen insbesondere in Nord-Israel zu.

In der aktuellen Notsituation im Heiligen Land leisteten die Benediktiner-Mönche materielle Hilfe. Längerfristig wolle das Kloster durch eine soeben gegründete Friedensakademie «Beit Benedikt» einen Beitrag zur Aussöhnung der Bevölkerungsgruppen leisten. Die kleine Kommunität des Klosters biete sich als neutrale Ort für Begegnungen zwischen Palästinensern und Israelis an.

Abwartend äußerte sich der Abt zu dem von Präsident George W. Bush vergangene Woche vorgelegten Friedensplan für den Nahen Osten. Man dürfe die Friedenshoffnung niemals aufgeben. Allerdings müsse sich erst zeigen, ob dieser Friedensplan «von allen Beteiligten anerkannt wird und den Radikalen in den politischen Lagern die Kraft nimmt».

Kathpress
19. mars 2003

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