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Publisert 20. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Bedingungen für «gerechten Krieg» nicht im geringsten erfüllt

Washington, 19.3.03 (KAP) Ein katholischer Bischof im US-Bundesstaat Ohio hat eine Teilnahme am Irak-Krieg als Todsünde bezeichnet. Um seines und des Seelenheils seiner Gläubigen willen müsse er davor warnen, aktiv an einem Angriff auf den Irak teilzunehmen, stellte der unierte rumänisch-katholische Bischof John Michael Botean in seinem Fastenhirtenbrief fest. Ohne Zweifel sei dieser Krieg «moralisch unvereinbar mit der Person und Lehre Jesu Christi», stellte der Bischof der unierten Eparchie Canton fest. Da er ungerechtfertigt sei, müsse konsequenterweise jede Tötung mit Mord gleichgesetzt werden.

Die katholische Kirche anerkenne zwar, dass unter bestimmten strengen Bedingungen ein Krieg auch moralisch zulässig sein könne. Diese Theorie vom «gerechten Krieg» fordere aber, dass alle diese strengen Bedingungen erfüllt sein müssen. Da Krieg Tod und Leid für viele bringe und eine Entscheidung für den Krieg äußerst schwerwiegend sei, sei jede «ungenaue oder großzügige» Auslegung dieser Bedingungen untersagt. Der von den USA geplante Waffengang gegen den Irak «erfüllt nicht einmal die niedrigsten Standards für einen gerechten Krieg», stellte der Bischof fest.

Wörtlich heißt es in dem Hirtenwort für die rumänischen US-Katholiken des byzantinischen Ritus: «Ich stelle hiermit autoritativ fest, dass eine direkte Teilnahme an sich zutiefst sündhaft und damit absolut untersagt ist». Botean räumte zwar ein, dass die katholische Kirche die staatlichen Autoritäten als letzte Instanz bei der Entscheidung über die Rechtmäßigkeit einer Militäraktion anerkenne. Der Staat könne jedoch nie der Schiedsrichter darüber sein, was ein Katholik für moralisch halte. Ungerechte Gesetze oder Befehle dürften nicht ausgeführt werden, so der Bischof.

«Moralische Pflicht»

Der unierte Bischof erklärte, dass er «lieber zu der Frage geschwiegen» hätte. Er sehe es als seine Pflicht an, seine warnende Stimme zu erheben. Botean hebt ausdrücklich hervor, dass er «nicht als Theologe oder als 'privater' Christ, noch als 'politischer Parteigänger'» spreche, sondern Kraft seines Amtes als Bischof. Er habe sich niemals zuvor in dieser Weise an seine Gläubigen gewandt und die «Fülle der Autorität ausgeübt, die Christus seinen Aposteln gegeben habe». Gleichwohl fühle er eine moralische Pflicht, es in diesem Fall zu tun, so Botean. Alles andere sei Feigheit und damit sündhaft.

Kathpress
19. mars 2003

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