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Publisert 21. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 20.3.03 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat bei seiner Frühmesse am Donnerstag um Frieden für das irakische Volk gebetet. Der Papst sei sofort über den Kriegsausbruch informiert worden, und habe im Gottesdienst um 8 Uhr um Frieden gebetet, hieß es aus dem Vatikan.

Als erster hoher Vatikan-Vertreter äußerte sich Kardinal Roberto Tucci am Donnerstagmorgen in einem Interview mit Radio Vatikan bestürzt über den Gewaltausbruch. Der Krieg sei eine «Niederlage für die Vernunft und für das Evangelium», sagte der langjährige päpstliche «Reisemarschall». Er äußerte sich überzeugt, dass der Angriff auf den Irak bereits beschlossene Sache war, bevor die Untersuchungsergebnisse der UN-Inspektoren vorlagen. Der Krieg sei somit «jenseits aller Legalität und jeder internationalen Legitimierung». Allerdings warnte Tucci vor einem Anti-Amerikanismus. Der nütze niemandem. Zugleich verwies er auf die große Verantwortung von Saddam Hussein für die gegenwärtige Situation.

Laghi: Krieg das «schlimmste Übel»

Als «falsche Entscheidung» und als das «schlimmste Übel» hat Kardinal Pio Laghi den Krieg im Irak bezeichnet. Im Gespräch mit Radio Vatikan äußerte der langjährige Nuntius in den USA am Donnerstagmorgen «tiefe Traurigkeit» über den Ausbruch der Kampfhandlungen. Sein erster Gedanke gelte in dieser Situation dem irakischen Volk, vor allem den Müttern und Kindern, aber auch allen Helfern, «darunter den Priester, die sich um die Menschen kümmern», so der Kardinal. Laghi war Anfang März im Auftrag des Papstes nach Washington gereist und hatte US-Präsident George W. Bush eine Botschaft Johannes Paul II. überbracht.

Vatikan: Sicherheitsmaßnahmen verschärft

Mit Kriegsausbruch im Irak sind auch im und um den Vatikan die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft worden. Alle Besucher des Petersdoms werden von Sicherheitsbeamten kontrolliert. An den Eingängen zur Vatikan-Basilika bildeten sich am Donnerstagvormittag lange Schlangen.

«Mit tiefem Schmerz»

Am Donnerstagmittag veröffentlichte Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls zum Beginn der Feindseligkeiten eine Erklärung, die folgenden Wortlaut hat: «Der Heilige Stuhl hat mit tiefem Schmerz die Entwicklung der jüngsten Ereignisse im Irak aufgenommen. Auf der einen Seite beklagt er, dass die irakische Regierung nicht die Resolutionen der Vereinten Nationen und den entsprechenden Appell des Papstes angenommen hat, die eine Abrüstung des Landes verlangten. Auf der anderen Seiten bedauert er, dass der Weg der Verhandlungen - gemäß internationalem Recht - für eine friedliche Lösung des irakischen Drama unterbrochen worden ist.

In dieser Situation ist mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen worden, dass die verschiedenen katholischen Einrichtungen im Irak weiterhin ihre Hilfstätigkeit für die Bevölkerung wahrnehmen. Um zu diesem Dienst der Solidarität beizutragen, wird auch die Apostolische Nuntiatur, die von Erzbischof Fernando Filoni geleitet wird, in dieser Phase an ihrem Sitz in Bagdad geöffnet bleiben».

Kathpress
20. mars 2003

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