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Publisert 21. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Es steht seit mehr als 15 Jahren an der Spitze der katholischen Kirche im Heiligen Land

Jerusalem, 17.3.03 (KAP) Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, wird am Mittwoch 70. Der in Nazareth geborene Sabbah steht seit mehr als 15 Jahren an der Spitze der katholischen Kirche im Heiligen Land. Er ist der erste Palästinenser auf diesem Posten seit der Wiedererrichtung des lateinischen Patriarchats im 19. Jahrhundert. 1999 wurde er zudem als erster Nichteuropäer an die Spitze der internationalen katholischen Friedensbewegung «Pax Christi» gewählt; im Juli dieses Jahres steht er in diesem Amt zur Wiederwahl.

Sabbah studierte in Beirut und Paris und empfing 1955 die Priesterweihe. Vor seiner Ernennung zum Patriarchen leitete er als Rektor die katholische Universität von Bethlehem und arbeitete als Pfarrer in Jordaniens Hauptstadt Amman. Ende 1987 - wenige Wochen nach Ausbruch der ersten «Intifada» - ernannte Papst Johannes Paul II. Sabbah zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem und weihte ihn Anfang Jänner 1988 in Rom zum Bischof.

Sabbah gehört zu den Verfechtern der gemeinsamen palästinensischen Identität von Christen und Muslimen. Wiederholt hat er scharfe Kritik am Umgang der Israelis mit den Palästinensern geäußert und zur konsequenten Umsetzung des Friedensprozesses aufgerufen. Der Patriarch will - das ist seine stete Linie - Menschenrechte und Gerechtigkeit für sein Volk sowie den freien Zugang der Gläubigen zu Jerusalem.

Angesichts der kontinuierlichen Auswanderung der Christen aus dem Land Jesu in politisch ruhigere und wirtschaftlich stabilere Regionen ist für Sabbah die Stärkung der christlichen Gemeinschaft oberstes Gebot. In seine Amtszeit fallen die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel und als Höhepunkt die Pilgerfahrt Johannes Pauls II. ins Heilige Land im Jahr 2000.

Das Patriarchat betreut die katholischen Christen im Heiligen Land und ist heute für Israel, die Palästinensergebiete sowie Jordanien und Zypern zuständig, wo nach offiziellen kirchlichen Angaben rund 150.000 Katholiken leben. Zwischen dem 12. Jahrhundert und 1847 gab es keinen lateinischen Patriarchen von Jerusalem; seitdem waren bis 1987 alle Amtsinhaber Italiener. Im Oktober 2002 wurde Sabbah gemeinsam mit dem damaligen israelischen Vize-Außenminister Rabbi Michael Melchior mit dem Internationalen Coventry-Preis für Toleranz und Frieden der anglikanischen Kirche und des britischen Königshauses ausgezeichnet.

Kathpress
17. mars 2003

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