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Publisert 23. mars 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Vatikanstadt, 21.3.03 (KAP) Die katholischen Hilfswerke haben nach Angaben des Präsidenten des Päpstlichen Rates «Cor unum», Erzbischof Paul Cordes, bereits begonnen, den «Opfern ungerechter Gewalt» im Irak Beistand zu leisten. Eine Anzahl von Erste-Hilfe-Zentren sei funktionsfähig gemacht und mit medizinischer Ausrüstung versehen worden, betonte Cordes am Freitag im Gespräch mit «Kathpress». Kirchen dienten als Hilfsstationen für die Wasserversorgung, Generatoren und Löschvorrichtungen stünden für den Notfall zur Verfügung. Denn, so Cordes, je länger «diese Geißel des Kriegs zuschlägt, um so mehr Leid wird sie über die Menschen bringen».

In der Türkei, in Syrien, im Iran und in Jordanien seien Flüchtlingslager eingerichtet worden, berichtete der Erzbischof. «Wer helfen möchte, weiß also, an wen er sich wenden kann», betonte der Kurienerzbischof. Er erinnerte daran, dass der Papst in Ansprachen, bei Besuchen und Politikern und durch Gesandte versucht habe, «dem Frieden zu dienen». Er habe immer wieder zum Gebet für den Frieden aufgerufen und angeregt, «dass in der vorösterlichen Zeit mit dieser Intention gefastet werde». Diese Aufforderung bleibe nach wie vor gültig, so der Kurienerzbischof: «Denn gerade in der Ohnmacht des Kriegen brauchen die Opfer die Hilfe von oben».

Jordanien: Caritas erwartet 90.000 Flüchtlinge

Die Caritas in Jordanien rechnet mit etwa 90.000 Flüchtlingen aus dem Irak. Dazu seien zwei Caritas-Feldlager 80 Kilometer von der irakischen Grenze entfernt im Aufbau, berichtete Hanno Schäfer von der deutschen Caritas aus Amman. Man hoffe, etwa 2.000 Flüchtlinge, die in den nächsten Tagen ankommen würden, in kirchlichen Einrichtungen unterbringen zu können.

Bagdad: Chaldäische Kirche getroffen?

In Bagdad sind nach Informationen Schäfers bei den ersten Luftschlägen keine Caritas-Einrichtungen getroffen worden. «Die Menschen dort scheinen sich in den Häusern zu verstecken, größere Fluchtbewegungen aus der Stadt dürfte es nicht geben», so Schäfer. Im Süden Bagdads soll eine chaldäische Kirche von einer Rakete getroffen worden sein. Die Caritas unterhält nach Angaben Schäfers drei medizinische Zentren in Bagdad und drei in Jordanien, besetzt mit jeweils einem Arzt, einem Zahnarzt und zwei Krankenschwestern.

In Jordanien sei die Lage momentan sehr ruhig, so Schäfer. Islamistische Extremisten hätten Demonstrationen angekündigt, wollten sich aber an die Gesetze halten. «Das haben sie bisher auch immer gemacht», berichtete Schäfer.

Malteser: 30.000 Flüchtlinge an Grenze zu Türkei

An der irakisch-türkischen Grenze warten nach Angaben des Malteser-Hilfsdienstes mehr als 30.000 irakische Flüchtlinge auf Hilfe. Wie die Malteser am Freitag in Köln mitteilten, hat dies die Partnerorganisation «International Blue Crescent» (IBC) aus Silopi in der Grenzregion gemeldet. IBC-Vizepräsident Muzaffer Baca habe berichtet, dass die Flüchtlinge Unterkunft, Verpflegung, Wasser und Medikamente brauchen. Seine Organisation sei auf dringende Unterstützung angewiesen, da sie sich schon um rund 50.000 Menschen kümmere. Die Grenze sei durch türkisches Militär abgeriegelt. Die Menschen steckten fest und befürchteten Attacken der irakischen Armee.

«Leichte Schäden» an Gotteshaus in Bagdad

Die italienische Tageszeitung «Avvenire» berichtete ebenfalls unter Berufung auf Caritas-Informationen, eine chaldäisch-katholische Kirche in Bagdad sei in der ersten Bombennacht am Donnerstag leicht beschädigt worden. Beim Angriff auf den Süden der irakischen Hauptstadt habe eine von etwa 40 Bomben in der Nähe des Gotteshauses eingeschlagen, berichtete «Avvenire». Der Bombeneineinschlag sei «fürchterlich» gewesen. Über das Ausmaß der «leichten Schäden» an der Kirche machte das Blatt keine Angaben.

Kathpress
21. mars 2003

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