München, 21.3.03 (KAP) Die Warnung des Papstes vor der «Tragödie eines Krieges» hat die Weltautorität der Kirche auf eine seit dem Mittelalter nicht mehr gekannte Größe gesteigert. Diese Ansicht vertritt der Chefredakteur der in München erscheinenden Jesuitenzeitschrift «Stimmen der Zeit», Martin Maier, in der neuen Ausgabe. Mit seiner Ablehnung eines Irak-Krieges habe Johannes Paul II. nicht nur die unabwägbaren Folgen einer militärischen Auseinandersetzung im Blick gehabt, sondern auch die künftige Weltordnung.
Klar abgelehnt werde vom Papst eine Welthegemonie durch eine Supermacht. Sein Einsatz gelte hingegen «demokratischen Formen der Ausübung politischer Autorität» auf internationaler Ebene, schreibt Maier. Der Jesuit erinnert daran, dass ein Aufgeben der Lehre vom «gerechten Krieg» und eine Ächtung des Krieges bereits ein Anliegen von Papst Johannes XXIII. gewesen sei. Unter dem Eindruck der Kuba-Krise, die die Welt 1962 an den Rand eines Atomkriegs gebracht hatte, sei damals die Friedensenzyklika «Pacem in terris» entstanden. In ihr werde der Krieg als ungeeignetes Mittel zur Sicherung des Rechts bezeichnet. Das Dokument enthalte bereits die wesentlichen Argumente, mit denen Johannes Paul II. sein entschiedenes Nein zum Irak-Krieg begründe.
Kathpress
21. mars 2003