Italiens Katholiken zeigen mit Gebet, Fasten und Glockengeläut ihre Ablehnung des Waffengangs
Rom, 21.3.03 (KAP) Mit Fackelzügen, Nachtwachen und einem Fasttag haben katholische Verbände und kirchliche Institutionen in Italien gegen den Krieg im Irak protestiert. Die deutliche Anti-Kriegs-Haltung des Papstes habe eine «Mobilisierung der italienischen Kirche» bewirkt, schrieb die Tageszeitung «Il Giornale» am Freitag.
In Rom bewegten sich am späten Donnerstagabend 100.000 Menschen in einem stillen Fackelzug durch das historische Zentrum. «Nie wieder Krieg, nie wieder Terrorismus» stand auf Spruchbändern der katholischen Arbeiterbewegung (ACLI). Der Erzbischof von Turin, Kardinal Severino Poletto, ordnete an, alle Kirchenglocken der Stadt Trauer läuten zu lassen. Auch die Glocken von San Marco in Venedig läuteten.
In vielen Städten sind die Gotteshäuser Tag und Nacht geöffnet, um den Gläubigen Gelegenheit zu geben, für den Frieden zu beten. Die kirchliche Bewegung Sant'Egidio, die ihren Sitz in Rom hat, will in der Kirche Santa Maria in Trastevere so lange Gebetswachen halten, wie der Krieg andauert.
Der Erzbischof von Florenz, Ennio Antonelli, lud zum Fasten und zum Rosenkranzgebet für den Frieden ein. Pietro Brollo, Erzbischof von Udine, sagte am Donnerstagabend: «Mit dem Ausbruch des Krieges ist schon Karfreitag geworden». Ununterbrochenes Beten sei nun nötig, damit der Krieg aufhöre, sagte Brollo. Die kirchliche Friedensorganisation «Pax Christi» rief dazu auf, «alles zu verweigern, was dem Krieg nutzen könnte».
Kathpress
21. mars 2003