Washington, 23.3.03 (KAP) Die US-Bischofskonferenz hat die Pläne der US-Regierung kritisiert, Asylbewerber aus muslimischen Ländern vorübergehend zu inhaftieren. Der Migrationsbeauftragte der Bischofskonferenz, Weihbischof Thomas Wenski, warnte in einer in Washington veröffentlichten Erklärung, die neue Regelung würde erlauben, Hilfesuchende für Monate und sogar Jahre wegzusperren, auch wenn sie gar kein Sicherheitsrisiko darstellten. Das US-Ministerium für Heimatschutz hatte aus Angst vor Anschlägen in der vergangenen Woche angeordnet, Asylbewerber aus 33 Staaten zu internieren, in denen Anhänger des Terrornetzwerks Al-Qaida vermutet werden.
Bei allem Verständnis für die Sorge der US-Regierung um die Sicherheit der eigenen Bürger sei eine solche Politik diskriminierend, verletze internationales Recht und unterminiere die amerikanische Tradition, ein sicherer Hafen für die Unterdrückten zu sein, kritisierte der Bischof. Ziel des Krieges sei, das Regime in Bagdad zu beseitigen und die Menschen dort nach Jahrzehnten der Verfolgung zu befreien. Damit sei nicht zu vereinbaren, Flüchtlinge festzunehmen, die gerade der Unterdrückung des irakischen Diktators Saddam Hussein oder vergleichbarer Regime entkommen seien.
Das Ministerium für Heimatschutz forderte Wenski auf, die neue Asylpraxis sofort zurückzunehmen und durch eine individuelle Überprüfung der Bewerber auf eventuelle Sicherheitsrisiken zu ersetzen.
Nach offiziellen Angaben beantragen jährlich rund 600 Menschen aus den betreffenden 33 Ländern Asyl in den USA. 60 Prozent von ihnen stammen aus dem Irak.
Kathpress
23. mars 2003