Canberra, 24.3.03 (KAP) Der prominente australische Jesuit und Menschenrechtsanwalt P. Frank Brennan hat die Widersprüche in der Irak-Politik der Regierung in Canberra kritisiert. Im angeblichen «nationalen Interesse Australiens» sperre die Regierung irakische Asylbewerber in abgelegene Flüchtlingslager ein, während sie deren Verwandte in Bagdad bombardiere, sagte Brennan am Montag in Sydney. «Männer in grauen Anzügen werden in Limousinen durch Canberra chauffiert und entscheiden darüber, welche Frauen und Kinder verzichtbar sind», so der Direktor des Jesuiten-Zentrums für soziale Gerechtigkeit wörtlich.
Die australische Asylpolitik wird seit Monaten im In- und Ausland heftig kritisiert. Im Herbst 2001 waren schiffbrüchige afghanische und irakische Asylbewerber gegen Geld in Notunterkünften auf südpazifische Inselstaaten wie Nauru abgeschoben worden, um sie von Australien fern zu halten. Die als «pazifische Lösung» bekannt gewordene Politik sicherte Australiens Premierminister John Howard allerdings im November 2001 die Wiederwahl durch das rechtskonservative Lager.
Kathpress
24. mars 2003