Erzbischof O'Brien meint, die Truppen könnten «mit gutem Gewissen» kämpfen, der rumänisch-katholische US-Bischof Botean hatte dagegen jede Beteiligung am «Krieg gegen das irakische Volk» als «Todsünde» qualifiziert
Washington, 26.3.03 (KAP) Die im Irak eingesetzten Truppen können nach Auffassung von US-Militärerzbischof Edwin O'Brien «mit gutem Gewissen» kämpfen. In einem in Washington veröffentlichten Brief an alle Militärgeistlichen erklärt der Erzbischof, die Soldaten könnten auf die «Integrität und die Entscheidungsfähigkeit ihrer Führer» vertrauen. Daher könnten sie alle ihre militärischen Pflichten fraglos erfüllen, unterstreicht O'Brien.
«Es ist zu hoffen, dass alle Faktoren, die zu unserer Intervention geführt haben, in naher Zukunft öffentlich gemacht werden, sodass das ganze Ausmaß der Brutalität und der Waffen-Ansammlung des irakischen Regimes ein hilfreiches Licht auf die Entscheidung unseres Präsidenten wirft», heißt es in dem Schreiben. Weiter würdigt der Erzbischof den Einsatz aller Armeeangehörigen und ihrer Familien sowie der Militärgeistlichen und mahnt alle Katholiken zum Gebet für sie.
Der Brief O'Briens wird auch als Antwort auf einen Hirtenbrief des rumänisch-katholischen unierten Bischofs John Michael Botean gewertet. Der in Canton im US-Bundesstaat Ohio residierende Bischof hatte erklärt, «jede direkte Beteiligung und Unterstützung des Krieges gegen das irakische Volk ist ein objektiv großes Übel und eine Todsünde». Der Irak-Krieg sei «zweifelsfrei» moralisch nicht mit der Lehre Christi vereinbar. Auch entspreche er nicht einmal «den minimalen Anforderungen der katholischen Lehre von einem gerechten Krieg», so der Bischof.
Kathpress
26. mars 2003