«Menschen flüchten nachts in Kirchen»
Bagdad-Rom, 26.3.03 (KAP) Die schweren Folgen des Irak-Krieges für die Zivilbevölkerung hat der lateinische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, angeprangert. Viele Familien aus gefährdeten Bezirken und ohne Keller im Haus würden nachts Zuflucht in Kirchen suchen, berichtete Sleiman am Mittwoch im Gespräch mit der römischen Tageszeitung «Il Tempo». «Bagdad ist eine tote Stadt», so der Erzbischof. Die Menschen hätten Angst, sich in der Stadt zu bewegen, sagte ein chaldäischer Priester derselben Zeitung. Schulen, Geschäfte und Krankenhäuser seien geschlossen, während die Bombenangriffe unaufhörlich weitergingen. «Wie kann man 'chirurgische' Kriegs-Eingriffe durchführen, ohne dem Rest der Bevölkerung Leid anzutun?», so Sleiman angesichts der anglo-amerikanischen Angriffe.
Kathpress
26. mars 2003