Vatikanstadt, 28.3.03 (KAP) Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft zur humanitären Hilfe für die Menschen im Irak aufgerufen. Die irakische Zivilisten seien die Hauptleidtragenden des Krieges, schreibt die Vatikanzeitung «L'Osservatore Romano» in ihrer Freitagausgabe. «Niedergestreckt von einer jahrzehntelangen brutalen Diktatur müssen die Irakis heute die tragische Realität eines grausamen Krieges über sich ergehen lassen, ohne in ihrer dramatischen Situation auf die notwendige humanitäre Hilfe zählen zu können», betont das Blatt. Der «Schmerzensschrei» des irakischen Volkes dürfe die Welt nicht ungerührt lassen. Es sei der Schrei von Kindern, die der Krieg zu Waisen gemacht habe, und «die verstört den Tod um sich herum sehen». Und es sei ein Schrei der Familien, die der Krieg mit seiner gnadenlosen Logik auf allen Seiten dahinraffe, so der «Osservatore».
Bagdads katholische Bischöfe appellieren an die Welt
Die katholischen Bischöfe der verschiedenen Riten in Bagdad sind am Donnerstag zusammengetroffen und haben einen dringenden Appell «an die Menschen guten Willens in aller Welt» gerichtet. In dem Appell wird die Solidarität der irakischen Christen mit ihren «islamischen Brüdern und Schwestern» betont; zugleich rufen die Bischöfe zur Feuereinstellung auf, wie der chaldäisch-katholische Bischof Shlemon Warduni im Gespräch mit Radio Vatikan berichtete.
Warduni teilte mit, dass er mit dem Rektor des chaldäischen Knabenseminars gesprochen habe, das ganz in der Nähe des Bagdader Marktplatzes liegt, der am Mittwoch Ziel eines Angriffs war. Die Kinder im Seminar hätten «alles mitbekommen» und «unbeschreibliche Angst» gehabt.
Kathpress
28. mars 2003