Grußbotschaft Johannes Pauls II. an die Veranstalter eines «Bußmarsches» in der süditalienischen Stadt Paola
Vatikanstadt, 2.4.03 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat dazu aufgerufen, für den Frieden auch persönliche Opfer zu bringen. In einer Grußbotschaft an die Veranstalter des «Bußmarsches» in der süditalienischen Stadt Paola schrieb er, die Gegenwart sei gekennzeichnet von Sorgen und Leiden wegen des fortdauernden Krieges im Irak. Die Christen sollten sich immer mehr bewusst werden, dass für den Frieden auch persönliche Opfer zu erbringen seien. Mit Blick auf ein höheres Gut müsse man bereit sein, auch auf legitime Ansprüche zu verzichten. Der «Bußmarsch» in Paola sei eine ideelle Fortsetzung des heuer als «Tag des Fastens und des Gebetes für den Frieden» begangenen Aschermittwochs.
Der «Bußmarsch» in Paola wird vom Orden der «Minimen» in Erinnerung an den Ordensgründer Francesco de Paola (1416-1507) veranstaltet, der vor rund 500 Jahren in einer von Kriegen zerrissenen Zeit zum Frieden zwischen den Völkern aufgerufen hatte. Der Papst erinnerte daran, wie der Heilige im Jahr 1494, als sich «dunkle Wolken des Krieges» über Italien zusammenzogen, bekannt habe, dass er «unermüdlich für den Frieden» arbeite. Francesco de Paola habe den Frieden als «größten Schatz jedes Volkes» und als «heiliges Gut» bezeichnet, das es verdiene, «um einen hohen Preis erworben zu werden».
Der Gründer der «Minimen» war ein Eremit strengster Askese, der die sowohl lateinische als auch byzantinische Tradition des kalabrischen Einsiedlertums weiterführte. Für seine Schüler gründete er den Orden der «Minimen», dessen Regel 1474 von Sixtus IV. gebilligt wurde.
Kathpress
2. april 2003