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Publisert 7. april 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

«Pax Christi»-Vizepräsident Villanueva: Verhältnis zu Muslimen und demokratische Entwicklung gefährdet

Graz, 7.4.03 (KAP) Der Irak-Krieg zeitigt in Südostasien negative Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung. Darauf hat der Vizepräsident der internationalen katholischen Friedensbewegung «Pax Christi», Prof. Cesar Villanueva, bei einem Besuch in Österreich hingewiesen. Vor allem werde das Verhältnis zu den Muslimen belastet, und nicht wenige Regierungen in der Region gingen unter dem Vorwand der Terror-Bekämpfung verstärkt gegen die politische Opposition vor, warnte der philippinische Entwicklungsexperte.

Villanueva war am Wochenende Gast bei «Pax Christi»-Steiermark und traf auch mit Diözesanbischof Egon Kapellari zu einem Gespräch zusammen. In einem ORF-Interview wertete er den Angriff auf den Irak als «illegalen und unmoralischen Akt». «Wir von 'Pax Christi' glauben, es hätte eine politische Lösung des Konfliktes geben können», so Villanueva. Das Vorgehen der USA «könnte ein Präzedenzfall werden. Die USA könnten ja auch mein Land angreifen», so der «Pax Christi»-Vizepräsident. Er halte die Entwicklung «für sehr gefährlich», sie bedeute das «Ende einer friedlichen Konfliktbewältigung».

Das einseitige Vorgehen der Kriegskoalition gefährde auch den interreligiösen Dialog, um den sich «Pax Christi» gerade auch in Südostasien sehr bemüht. Spannungen im Verhältnis zu den Muslimen seien bereits deutlich spürbar. Gefährlich ist laut den Worten Villanuevas auch der Missbrauch von Religion und religiöser Sprache, sowohl durch US-Präsident George Bush als auch durch Saddam Hussein. Beide wollten dadurch ihr Vorgehen legitimieren und die Unterstützung der Gläubigen in ihren Ländern gewinnen.

In einigen Ländern Südostasiens werden, wie Villanueva berichtete, im Windschatten des Irak-Krieges Anti-Terror-Gesetze verabschiedet. Bis jetzt sei nicht definiert, «wer die Terroristen sind», warnte der «Pax Christi»-Vizepräsident, «aber diese Gesetze werden bereits gegen regierungskritische Gruppen verwendet».

Die Haltung vieler Europäer, besonders von Deutschland und Frankreich, gegen den Irakkrieg begrüßte Villanueva: «Wir im 'Süden' sind sehr froh über Europa. Ich hoffe, Europa wird es in Zukunft gelingen, dieses einseitige Vorgehen der USA zu verhindern, dieses Krieg führen ohne Legitimation der UNO». «Pax Christi» werde sich in Zukunft sehr für die UNO als internationale Autorität einsetzen. Er hoffe, dass es weiterhin eine funktionsfähige, demokratische und effektive UNO gibt, sodaß Gewaltanwendung von welcher Seite auch immer zu verhindern sei.

Kathpress
7. april 2003

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