Bischof Mixa in «Neuer Bildpost»: «Fernsehjournalismus in Deutschland dem Krieg gegenüber sehr hilfslos»
Berlin, 9.4.03 (KAP) Der deutsche katholische Militärbischof Walter Mixa hat die Berichterstattung über den Irak-Krieg kritisiert. Insbesondere der deutsche Fernsehjournalismus zeige sich dem Krieg gegenüber als «sehr hilfslos», sagte Mixa am Mittwoch der in Hamm erscheinenden Zeitung «Neue Bildpost».
Oft ersetze Gesinnung «in einer schlimmen Weise» die Sachkenntnis, die notwendig sei, «um die Bilder, die auf den Zuschauer einbrechen, in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen», so der Bischof weiter. Daher sei es verständlich, dass die Menschen in Deutschland Umfragen zufolge inzwischen genug hätten von den Kriegsberichten. Wörtlich bemängelte Mixa: «Zu viele Bilder kombiniert mit zu wenig sachgerechter Berichterstattung erzeugen Überdruss, der dem Umgang mit einem so ersten Thema nicht gut tut».
Erneut plädierte der Militärbischof für eine kritischere Haltung gegenüber den USA. Er habe die Sorge, dass das völkerrechtliche Gewaltverbot durch die US-Politik seit den Terroranschlägen des 11. September 2002 ausgehöhlt und Krieg wieder ein «normales» Mittel der Politik werde. Kritik der Europäer daran sollte allerdings frei sein von jeder Form von antiamerikanischem Ressentiment, sagte der Eichstätter Bischof.
Kathpress
9. april 2003