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Publisert 22. april 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Hirtenbrief des Erzbischofs von Canterbury an die Christen im Heiligen Land

London-Jerusalem, 18.4.03 (KAP) Ohne Frieden im Heiligen Land wird es keinen Weg zu einem Weltfrieden geben. Das betont der anglikanische Primas und Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, in einem Hirtenbrief an die Christen im Nahen Osten. Noch vor zehn Jahren hätten nur wenige Menschen gedacht, «dass der Tag kommen würde, an dem der Weltfriede so direkt vom Frieden in Jerusalem abhängen wird». Aber in den vergangenen Monaten, «mit all ihrer Furcht und ihrem Leid, das sie gebracht haben», sei klar geworden, «dass ohne Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker des Heiligen Landes nur wenig Hoffnung auf eine dauerhafte Versöhnung in der übrigen Welt besteht», so der Primas.

Der «größte Feind des Friedens» sei stets die übertriebene Suche nach Sicherheit. In Wahrheit «werden wir nur sicher sein, wenn andere keine Angst vor uns haben müssen, wenn andere nicht das Gefühl haben, dass sie zum Schweigen gebracht, verachtet oder erdrückt werden», schreibt der Erzbischof an die Christen im Heiligen Land.

Derzeit geschehe genau das Gegenteil, und «jene, die die Gewalt lieben, halten die Wunden offen». Es werde Gewalt unverhältnismäßig und willkürlich eingesetzt, nicht nur mit Waffen, sondern auch durch ständige Schikanierung. Es gebe den Irrsinn terroristischer Gemetzel, «als Heroismus verkleidet». Nun habe der Irak-Krieg weitere Ängste geschürt.

Für die Christen hat nach ihrem Glauben Jesus Christus mit seinem Kreuzestod die Spirale von Angst und Gewalt durchbrochen. Nicht nur Christen, sondern alle Menschen könnten aus der Botschaft von Ostern lernen, dass «Frieden immer auch etwas kostet», nämlich das Risiko, Macht abzugeben, betonte der anglikanische Primas. «Wir beten daher an diesem Osterfest für die Machthaber, dass sie das Risiko des Abtretens von Macht um eines größeren Friedens willen eingehen», so das Hirtenschreiben. Und für die Machtlosen bete man, dass sie eine Haltung «hilflosen Grolls» überwinden können.

Primas Williams hatte am 12. und 13. April den anglikanischen Christen in Jerusalem einen Pastoralbesuch abgestattet, auf Einladung des anglikanischen Bischofs von Jerusalem, Riah Hanna Abu El-Assal.

Kathpress
18. april 2003

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