Wiederaufbau des Landes muss von den Bewohnern selbst in die Hand genommen werden - «Friede kann nur dann begründet werden, wenn die von Gott festgesetzte Ordnung gewissenhaft beobachtet wird»
Vatikanstadt, 20.4.03 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat in seiner Osterbotschaft zum Frieden im Irak aufgerufen und ein Ende von Hass und Gewalt gefordert. Die Iraker müssten den Wiederaufbau des Landes selbst in die Hand nehmen, in Solidarität und mit Unterstützung der Völkergemeinschaft, sagte Johannes Paul II. am Sonntagmittag auf dem Petersplatz. Der Papst erinnerte zugleich an die «vergessenen Kriege und schleichenden Konflikte» in aller Welt. Ausdrücklich verwies er auf das Heilige Land, wo Gewalt und Blutvergießen kein Ende nähmen. Weiter warnte er vor einem Konflikt zwischen den Religionen und Kulturen. Stattdessen müsse der interreligiöse Dialog eine «neue Ära der Gerechtigkeit und des Friedens» einleiten. Im Anschluss an seine Osterbotschaft erteilte der Papst den Segen «Urbi et orbi» - der Stadt und dem Erdkreis. Zuvor wünschte er in mehr als 60 Sprachen ein frohes Osterfest.
Der Beginn des dritten Jahrtausends sei von «Gewalt und Konflikten traurig überschattet», sagte der Papst in seiner in 70 Länder per «Mondovision» übertragenen Osterbotschaft. «Der Friede auf Erden, nach dem alle Menschen sehnlichst verlangten, kann nur dann begründet und gesichert werden, wenn die von Gott festgesetzte Ordnung gewissenhaft beobachtet wird», führte er aus. Die Osterbotschaft vom auferstandenen Christus sei eine «Gute Nachricht», eine Botschaft vom wahren Frieden, der «auf den festen Säulen der Liebe und der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Freiheit gründet». Diese Säulen habe der selige Papst Johannes XXIII. in seiner Enzyklika «Pacem in terris» vor 40 Jahren benannt.
Kathpress
20. april 2003