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Publisert 3. mai 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Tauziehen zwischen griechisch-orthodoxem und armenisch-apostolischem Patriarchat führte zu verschärftem Polizeieinsatz

Jerusalem, 27.4.03 (KAP) Unter großem Polizeieinsatz fand am Sonntag die orthodoxe Osterfeier in der Grabeskirche in Jerusalem - ihre orthodoxe Bezeichnung lautet «Anastasis» (Auferstehungskirche) - statt. Ursache des massiven israelischen Polizeiaufgebots waren Meinungsverschiedenheiten zwischen dem griechisch-orthodoxen und dem armenisch-apostolischen Patriarchat von Jerusalem. Die Armenier, die unter den christlichen Kirchen in Jerusalem an zweiter Stelle rangieren, verlangen mehr Rechte, sei doch ihre Gemeinde in der Stadt heute größer als die der Orthodoxen. Die israelischen Sicherheitsbehörden hatten daraufhin angekündigt, insgesamt nur 3.000 Menschen zum Osterfeuer zuzulassen. Die Osterfeuer-Zeremonie ist Höhepunkt der Feierlichkeiten. Aus dem leeren Grab des Auferstandenen wird das Feuer herausgereicht und mit Kerzenbündeln der Gläubigen herausgetragen.

Die israelischen Behörden rechtfertigten die Sicherheitsmaßnahmen mit Brandgefahr. Die christlichen Kirchen nicht darauf einigen, zusätzliche Tore der Kirche als Notausgänge zu öffnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden im Zuge der Rivalitäten elf der 12 existierenden Tore versiegelt; keine Gemeinschaft sollte ein eigenes Tor zu dem Gotteshaus besitzen. Der Schlüssel des einzig verbliebenen Zugangs wird traditionell von zwei muslimischen Familien verwaltet.

Trotz der Sicherheitslage im Heiligen Land waren zahlreiche orthodoxe Christen aus dem Ausland, etwa aus Russland und aus Äthiopien, angereist. In der «Anastasis» hatte die Polizei zwischen dem «Gefängnis Jesu» und dem Grab mit blauen Gittern «Fluchtwege» eingerichtet, sodass der ohnehin begrenzte Platz für die Gläubigen zusätzlich beschränkt wurde. Schläuche der Feuerwehr lagen auf dem Boden, während in einigen Ecken und sogar im Eingangsraum zur benachbarten lutherischen Erlöserkirche Krankenbetten für alle Notfälle bereitstanden. Wegen der Sicherheitsmaßnahmen durften nur jeweils 3.000 orthodoxe und altorientalische Gläubige an den Feiern teilnehmen (zur altorientalischen Kirchenfamilie gehören außer der armenischen auch die äthiopische, die koptische, die syrische und die südindische Kirche).

Zu Ostern herrschte früher im Christenviertel in Jerusalem Hochkonjunktur. Mangels Touristen und zu scharfer Bewachung blieben jetzt viele Läden geschlossen. Israelische Grenzschützer und Polizisten hatten alle Basar-Gassen rund um die Grabeskirche großräumig abgesperrt. Einlass wurde nur jenen Christen gewährt, die sich rechtzeitig im griechischen oder armenischen Patriarchat einen «Ausweis» besorgt hatten. Tausende Pilger warteten hinter Gittern und wurden erst zur Grabeskirche durchgelassen, als die religiösen Zeremonien vorüber waren.

Kathpress
27. april 2003

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