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Publisert 3. mai 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Nuntius Sambi: Terrorakte fügen der Sache der Palästinenser großen Schaden zu - Italienische Bischofsdelegation besuchte das Heilige Land - Kardinal Martini: «Leid der Menschen in Israel und Palästina stellt Verpflichtung für Christen dar» - Wallfahrerstrom soll wieder angekurbelt werden

Jerusalem, 28.10.03 (KAP) Im Heiligen Land habe es bisher keinen Frieden gegeben, weil der «politische Wille dazu auf allen Seiten gefehlt hat», betonte der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi, im Gespräch mit Journalisten, die eine italienische Bischofsdelegation nach Jerusalem begleitet hatten. Mit der zweiten Intifada sei zwischen Israelis und Palästinensern das Misstrauen noch gewachsen, zugleich gebe es eine «große Müdigkeit angesichts der Unsicherheit und wechselseitigen Angst». Durch die Terrorakte würden nicht nur schuldlose Menschen getötet, diese Attentate fügten gleichzeitig auch der Sache der Palästinenser großen Schaden zu, betonte Erzbischof Sambi laut italienischer katholischer Nachrichtenagentur SIR.

Die Bildung der neuen palästinensischen Regierung unter Abu Mazen (Mahmud Abbas) bezeichnete der Nuntius nur als einen ersten Schritt zur Lösung der Krise; dieser Schritt bilde die Voraussetzung, damit UNO, USA, Europäische Union und Russland die sogenannte «Roadmap» veröffentlichen können, deren Ziel die Gründung eines palästinensischen Staates im Jahr 2005 sei. Die «Roadmap» könne aber erfolglos bleiben, wenn es nicht an Ort und Stelle von beiden Seiten akzeptierte internationale Kräfte gibt, die für die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen Sorge tragen. Ohne «Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe» laufe auch der «Roadmap»-Plan Gefahr, das Schicksal der bisher 20 Friedensprojekte zu teilen, die seit 1948 präsentiert wurden.

Die internationale Gemeinschaft habe eine große Verantwortung für den Friedensprozess, weil sie auch die geopolitische Karte der Region bestimmt habe, unterstrich Erzbischof Sambi. Wenn es gelinge, im Nahen Osten Frieden zu machen, werde das auch in anderen Weltteilen positive Auswirkungen haben, betonte der Nuntius.

Die italienische Bischofsdelegation unter Leitung des Generalsekretärs der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), Erzbischof Giuseppe Betori, hatte die Heiligen Stätten besucht und war mit Repräsentanten der christlichen Kirchen im Heiligen Land zusammengetroffen. Besonders herzlich war die Begegnung mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Irinaios I. Der Patriarch erinnerte an die ungebrochene Ausstrahlung der Grabeskirche (im orthodoxen Sprachgebrauch: «Anastasis», Auferstehungskirche); diese Ausstrahlung nehme nicht ab, weil «die Hoffnung auf die Auferstehung in den Herzen der Gläubigen lebendig ist».

Der frühere Mailänder Erzbischof, Kardinal Carlo Maria Martini, der jetzt in Jerusalem lebt, erinnerte bei einer Messfeier mit der Bischofsdelegation in der Grabeskirche daran, dass die Kirche «mit der gleichen Einfühlsamkeit wie Christus selbst» für das Evangelium Zeugnis ablegen müsse. Christus habe nicht Gewalt angewendet, sondern auf Freundschaft und Gemeinschaft gesetzt.

Die Schmerzen und Leiden der Menschen des Heiligen Landes stellten für die Christen eine besondere Verpflichtung dar, unterstrich Kardinal Martini. Im Hinblick auf das Risiko von «Verständigungsschwierigkeiten» im interreligiösen Dialog verwies der Mailänder Alterzbischof auf die Bedeutung der «Herzensöffnung», um den Inhalt der Bibel entsprechend darlegen zu können.

Erzbischof Betori kündigte zum Abschluss der Pilgerreise in Jerusalem an, die Italienische Bischofskonferenz werde alles tun, damit wieder mehr Wallfahrer ins Heilige Land kommen. Die Bischofskonferenz werde außerdem die italienischen Handels-, Handwerks- und Gewerkschaftsverbände motivieren, Partnerschaftsprojekte mit den Christen im Heiligen Land aufzubauen. Kirchlicherseits werde man sich besonders um die Schaffung von Jugendzentren und neuen Bildungseinrichtungen bemühen.

Kathpress
28. april 2003

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