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Publisert 19. mai 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

«Civilta' Cattolica» verweist auf notwendige Konsequenzen nach dem Irak-Krieg - Bruch zwischen Europa und den USA muss geheilt werden - Konsequenzen im Kampf gegen den Terror

Rom, 16.5.03 (KAP) Nach dem Irak-Krieg ist nach Ansicht des Vatikans nicht nur ein politischer und wirtschaftlicher Wiederaufbau, sondern ein viel breiterer Neuanfang erforderlich. Es müsse auch die durch den amerikanischen «Unilateralismus» verletzte internationale Rechtsordnung und vor allem die zentrale Rolle der geschwächten UNO wiederhergestellt werden. Zudem gehe es jetzt darum, den Bruch zwischen den USA und Europa zu heilen, schreibt die italienische Jesuiten-Zeitschrift «Civilta' Cattolica», die als Sprachrohr des päpstlichen Staatssekretariats gilt. Nicht zu vergessen seien die interreligiösen Folgen, da der Krieg in der islamischen Welt als «Angriff auf den Islam» verstanden werde.

Jetzt müssten die UNO, insbesondere die Resolutionen des Sicherheitsrates, ihre politische Leitungsfunktion wiedererhalten, heißt es in der «Civilta' Cattolica». Diese Rolle werde von den USA bestritten, die den Vereinten Nationen nur humanitäre, nicht-politische Aufgaben zuerkennen wollten. Wenn aber jetzt die UNO nicht gestärkt werde, drohe das «Gesetz des Dschungels». Der «Geist der UNO-Charta» müsse wiederbelebt werden, die auf Zusammenarbeit basiert und nicht auf Wettstreit zwischen verfeindeten Staaten nach imperialistischem Muster.

Weiter müsse der durch den Irak-Krieg ausgelöste «unnatürliche» und «schädliche» Bruch zwischen Europa und den USA geheilt werden, fordert die Jesuitenzeitschrift. Dieser Bruch fördere «einen amerikanischen Isolationismus und macht die Einheit Europas brüchiger». Zugleich erschwere er die notwendige Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus, der nach dem Irak-Krieg wiederaufleben könnte. Schließlich dürfe man nicht vergessen, dass dieser Krieg von einem guten Teil der islamischen Welt als Versuch der «Kolonisierung der islamischen Völker» verstanden werde, als wolle man ihnen ein Modell westlichen Lebens und Denkens auferlegen, das im Gegensatz zum Koran stehe. «Daher ist der Irak-Konflikt mit dem militärischen anglo-amerikanischen Sieg nicht abgeschlossen. Er wird möglicherweise den Hass gegen den Westen - vor allem unter islamischen Fundamentalisten - sowie Gefühle von Revanche und Rache nähren, die sich in Akte des Terrorismus umsetzen können», befürchtet die «Civilta' Cattolica».

Kathpress
16. mai 2003

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