Kontroverse um die Visa-Erteilung für katholische Priester, Seminaristen und Ordensleute beendet - Moschee in Nazareth wird nicht gebaut
Jerusalem, 23.5.03 (KAP) Die israelische Regierung möchte ihre Beziehungen zum Vatikan verbessern. Die Kontroverse um die Visa-Erteilung für katholische Priester, Seminaristen, Ordensleute usw. sei ausgeräumt, teilte der Leiter des Büros für religiöse Angelegenheiten im israelischen Außenministerium, Botschafter Gadi Golan, im Gespräch mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA mit. Künftig würden die kirchlichen Mitarbeiter wieder grundsätzlich Einreisegenehmigungen erhalten, wie es 40 Jahre lang üblich war; allerdings werde zuvor ein Sicherheitscheck durchgeführt.
In den letzten Jahren hatten die israelischen Behörden in 86 Fällen Einreise-Visa für im Heiligen Land tätige Priester und Ordensleute oder hier studierende Seminaristen verweigert oder nicht verlängert. Meist handelte es sich um Personen aus arabischen, aber auch aus afrikanischen Ländern. Die katholische Kirche im Heiligen Land hatte in einem Dokument vom 22. März von einem Verstoß gegen den Grundlagenvertrag zwischen dem Vatikan und dem Staat Israel gesprochen.
Die Beziehungen zum Vatikan seien derzeit «recht gut», betonte Golan. Die beiden großen Probleme der vergangenen Jahre - der geplante Bau einer Moschee in Nazareth und die Besetzung der Geburtskirche in Bethlehem - seien gelöst. In Nazareth sei der Bau der Moschee endgültig gestoppt worden. Zwar beteten weiterhin Muslime auf einem Platz nahe der Verkündigungs-Basilika. Die ursprünglich geplante Moschee werde jedoch nicht gebaut, versicherte der Botschafter.
Kathpress
23. mai 2003