Paris, 28.5.03 (KAP) Emile Shoufani, griechisch-katholischer Archimandrit in Nazareth, erhält den diesjährigen UNESCO-Preis für Friedenserziehung. Die Haltung des Priesters sei stets auf Dialog, Frieden und Toleranz und auf eine Annäherung zwischen Juden und Arabern ausgerichtet, erklärte die Jury zur Begründung, wie die Weltkulturorganisation am Mittwoch in Paris mitteilte.
Seit 1976 Direktor des St.-Josephs-Kolleg in Nazareth, betreibt Shoufani seit 1988 das Projekt «Erziehung zu Frieden, Demokratie und Koexistenz». Anfang Juni will der Geistliche mit rund 100 israelischen Arabern das ehemalige NS-Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin sollen sie von etwa ebenso vielen jüdischen Israelis begleitet werden.
Der in diesem Jahr mit umgerechnet 25.000 Euro dotierte UNESCO-Preis für Friedenserziehung wird seit 1981 verliehen. Mit ihm sollen Aktionen ausgezeichnet werden, die in besonderer Weise die öffentliche Meinung für den Frieden sensibilisieren. Zu den Preisträgern vergangener Jahre zählen etwa Frere Roger Schutz, Begründer der Ökumenischen Gemeinschaft von Taize, die Menschenrechtlerin Rigoberta Menchu aus Guatemala, Chiara Lubich, Gründerin der Fokolar-Bewegung, der brasilianische Befreiungstheologe Paulo Freire sowie die 1997 verstorbene Mutter Teresa.
Kathpress
28. mai 2003