Israel müsse durch Ende der Besetzung ersten Schritt machen, um den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen
Berlin, 30.5.03 (KAP) Der internationale Nahost-Friedensplan könnte nach Einschätzung des lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, ein Weg zum Frieden sein. Das sei jedoch nur möglich, wenn die so genannte Roadmap den Palästinensern fundamentale Rechte gewährleiste und ihre Freiheit und Unabhängigkeit nicht weiter begrenze, sagte Sabbah am Freitag beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in Berlin. Der Patriarch wies darauf hin, ein Friedensvertrag könne zwar durch eine Militärmacht einer Regierung aufgezwungen werden, aber niemals der «Seele des Volkes».
Sabbah betonte, ein Frieden im Nahen Osten sei nur mit einer Gewährleistung der Sicherheit für Israel und der Unabhängigkeit Palästinas möglich. Israel müsse den ersten Schritt machen, um den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen, verlangte der Patriarch. Dazu solle Israel die Militärbesetzung beenden und den «diplomatischen Weg der Verhandlungen innerhalb des Rahmens der international anerkannten unveräußerlichen Rechte der Palästinenser beschreiten». Das sei der einzige Weg zum Frieden.
Kathpress
30. mai 2003