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Publisert 15. juli 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Präsentation einer Dokumentation der Stellungnahmen des Heiligen Stuhls auf internationaler diplomatischer Ebene

Vatikanstadt, 30.6.03 (KAP) Der vatikanische «Außenminister», Erzbischof Jean-Louis Tauran, hat sich vorsichtig-optimistisch zur Situation im Nahen Osten geäußert. Die «Roadmap» zur Beendigung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensers sei ein «beachtlicher Fortschritt» und ein beeindruckendes Zeichen der Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft, sagte er am Montag vor Journalisten im Vatikan. Gleichzeitig riet Tauran unter Hinweis auf die Unberechenbarkeiten in der Region auch zu Vorsicht. Denn es könne durchaus vorkommen, dass abends Friede herrsche, am nächsten Morgen ein Attentat stattfinde und es am Nachmittag Krieg gebe. Daher seien Realismus und Vorsicht geboten, auch wenn es mit der Roadmap und dem Engagement der Amerikaner in der Region zweifellos neue Elemente gebe.

Tauran machte seine Ausführungen zu Nahost bei der Vorstellung eines Dokumentationsbandes über Reden und Stellungnahmen des Vatikans auf der internationalen diplomatischen Ebene. Der von dem französischen Nuntius Erzbischof Andre Dupuy (er ist in Caracas akkreditiert) betreute Band «Words that matter» (Worte, die zählen) enthält auf 800 Seiten 1.310 Interventionen von Vertretern des Heiligen Stuhls zu internationalen Anlässen und Themen aus den Jahren 1970-2000.

Anliegen der vatikanischen Diplomatie ist es nach Worten Taurans, Frieden zu wahren und zu fördern, zur Abrüstung zu ermuntern und eine «Kultur der Ablehnung von Krieg» zu unterstützen. Außerdem möchte der Heilige Stuhl «Entwicklung» fördern, zur Verantwortung erziehen und die Arbeit der internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen unterstützen. Schließlich gehe es ihm um die Förderung der Menschenrechte und um eine Weltordnung, in der die Nationen sich als «echte Familie» fühlen. Schließlich möchte der Heilige Stuhl dazu beitragen, Gleichheit zwischen den Staaten zu garantieren, unter Wahrung der internationalen Normen und Verpflichtungen, so Tauran. Er hoffe, dass das Buch den Verantwortlichen in aller Welt helfe, besser zu verstehen, was der tiefste Grund für die Präsenz des Heiligen Stuhls auf dem internationalen Parkett sei: «Die Stimme zu sein, die von den Gewissen der Menschen erwartet wird».

Erzbischof Renato Martino, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden («Iustitia et Pax»), verwies darauf, dass der neue Band alle wichtigen internationalen Themen anspreche, von der Religionsfreiheit bis zur Entwicklungszusammenarbeit, vom Recht auf Frieden bis zum Recht auf Leben, von den Rechten der Frauen und Kinder bis zu den Rechten der Flüchtlinge.

Kathpress
30. juni 2003

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