Vatikanstadt, 1.7.03 (KAP) Der vatikanische «Außenminister», Erzbischof Jean-Louis Tauran, ist beunruhigt über die Lage im Nachkriegs-Irak. In Gesprächen, die er an der Seite von Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano mit dem US-amerikanischen Außenminister Colin Powell geführt habe, hätten sich aber auch gemeinsame Auffassungen über die Zukunft des Irak gezeigt. Vor allem sei man sich einig gewesen, dass der Irak ein pluralistischer und seiner laizistischen Tradition treuer Staat sein müsse, so Tauran im Gespräch mit Radio Vatikan: «Es ist wichtig, dass in der zukünftigen irakischen Verfassung die Menschenrechte, besonders die Religionsfreiheit, sicher gestellt sind. Das will ja auch die UNO so». Das ganz große Problem im Irak sei - wie auch der Apostolische Nuntius in Bagdad, Erzbischof Fernando Filoni, einberichte - die «Rückkehr zur Normalität». Es gebe Probleme mit der öffentlichen Sicherheit und den öffentlichen Diensten wie Wasser, Strom und Verkehr. Wer nun - vorübergehend - im Irak das Sagen hat, müsse sich diesen Herausforderungen stellen, betonte Tauran.
Kathpress
1. juli 2003