Inschrift nennt Vater von Johannes dem Täufer
Jerusalem (KAP) Ein seit Jahrhunderten als jüdisches Heiligtum verehrtes Monument in Jerusalem hat sich jetzt als christliches Grabmal für den Vater von Johannes dem Täufer entpuppt. Einem Bericht der Tageszeitung «Haaretz» zufolge entzifferte der Archäologe Joe Zias eine bisher praktisch unlesbare Inschrift in neun Metern Höhe, die das Monument als «Grabmal des Zacharias, des Märtyrers, Hohen Priesters (...) und Vater des Johannes (des Täufers)» ausweist.
Bisher waren Archäologen und gläubige Juden davon ausgegangen, dass es sich bei dem Stein im Jerusalemer Kidrin-Tal um ein Monument für Absalom, den Sohn König Davids, handelte, der etwa 1.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung lebte. Den neuesten Erkenntnissen zufolge wurde das Grabmal hingegen etwa im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung errichtet, die Inschrift jedoch erst im 4. Jahrhundert angebracht.
Wegen Verwitterung war der vor zwei Jahren entdeckte Text praktisch unlesbar geworden. Der Archäologe Zias fand nach dem Aufbau eines Gerüsts jedoch zufällig heraus, dass der 1,20 Meter lange Text nur zu lesen ist, wenn die Sonne in den Sommermonaten vor Einbruch der Dunkelheit den Stein aus einem bestimmten Winkel beleuchtet.
Kathpress
22. juli 2003