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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Chaldäisch-katholischer Pfarrer aus Mossul berichtet aber von gravierenden Problemen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Wasser, Medikamenten und vor allem mit Arbeit

Bagdad-Linz, 29.7.03 (KAP) «Es ist mühsam, aber ich bin zuversichtlich, dass eine bessere Zukunft kommen wird»: Das berichtete Louis Sako, chaldäisch-katholischer Pfarrer in der nordirakischen Stadt Mossul, der österreichischen «Initiative Christlicher Orient» (ICO). Im Irak sei die Situation derzeit zu «75 Prozent normal und sicher». Mängel bestünden aber nach wie vor bei der Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Wasser, Medikamenten und vor allem mit Arbeit.

Die Verantwortlichen in Politik und Schule hätten nun eine wichtige pädagogische Aufgabe, denn «die von der Tyrannei des Hussein-Regimes befreiten Iraker, die nichts anderes als autoritäre Entscheidungen kannten, sind nicht gewohnt, in Freiheit zu leben». Es werde viel Zeit brauchen und eine gründliche Erziehung erfordern.

Freie Meinungsäußerung sei nun möglich und komme in Form von Kundgebungen, Diskussionen und in den Medien zum Ausdruck. Neue politische Parteien - darunter mehrere christliche - wurden gegründet. Die Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten hätten sich durch Satelliten-TV, Mobiltelefonie und Internetcafes wesentlich verbessert, berichtete der chaldäisch-katholische Priester.

Christen wollen mitgestalten

Die Christen im Irak seien «sehr aktiv, wo immer ihnen eine Mitarbeit sinnvoll erscheint». Sako selbst ist als einer von drei Vertretern der Christen Mossuls im neuen Verwaltungsrat der Millionenstadt tätig. Große Hoffnungen würden auf die Wahl des neuen chaldäischen Patriarchen gesetzt. Die Wahl soll bei der am 19. August beginnenden Synode der mit Rom unierten chaldäisch-katholischen Kirche erfolgen.

Die Zusammenarbeit mit den Muslimen in Mossul sei gut, meinte Sako. Vor kurzem seien jedoch muslimische Extremisten aktiv geworden: «Sie haben ein Geschoß auf den Konvent der Dominikanerinnen abgefeuert. Gott sei Dank wurde niemand getötet. Der muslimische Bürgermeister, die Mitglieder des Mossuler Stadtrates und die meisten Imame, mit denen wir uns zwei Mal im Monat treffen, haben den Angriff verurteilt».

Zur Politik der Besatzungsmächte merkte Sako kritisch an: «Es war meiner Meinung nach falsch, die Angehörigen der irakischen Armee und die Mitglieder der Baath-Partei sofort zu entlassen und ihre Gehälter zu streichen. Denn diese Personen hätten im Nachkriegs-Irak aktiv mitarbeiten können. Viele Iraker waren während des Hussein-Regimes ja verpflichtet, Mitglied der Baath-Partei zu sein».

Die ICO ist ein von der Österreichischen Bischofskonferenz und von staatlicher Seite anerkannter Verein zur Förderung der Christen im Orient und vor allem in der Südosttürkei (Tur Abdin). Zentrales Anliegen ist die Informationsarbeit durch die vierteljährlich erscheinende Zeitung «Information Christlicher Orient» (ICO, Bethlehemstraße 20, 4020 Linz; Tel. 0732/773.578, E-mail: ico@utanet.at). Die ICO ist in ständigem Kontakt mit Pfarrer Sako und hat ihn bereits wirksam unterstützt. Spenden mit dem Vermerk «Hilfe für die Christen in Mossul» werden direkt an ihn weitergeleitet. Spendenkonto: Hypo Landesbank, Nr. 313221, BLZ 54000.

Kathpress
29. juli 2003

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