Franziskaner-Oberer des Heiligen Landes bedauert, dass Zusagen nicht eingehalten werden - Pilgerzahlen nehmen wieder langsam zu
Jerusalem, 1.8.03 (KAP) Der Franziskaner-Obere («Kustos») des Heiligen Landes, P. Giovanni Battistelli, hat in einem Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR bedauert, dass es nach wie vor große Probleme mit der Erteilung der israelischen Einreise- und Aufenthaltserlaubnisse für katholische Ordensleute gebe. 15 Franziskaner in Israel hätten keine gültige Aufenthaltserlaubnis, weitere würden in verschiedenen italienischen Ordenshäuser auf die Einreise ins Heilige Land warten. Auch andere Ordensgemeinschaften seien betroffen.
Der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi, habe die israelischen Behörden auf die Situation aufmerksam gemacht und positivere Zusicherungen erhalten. Bislang habe sich aber nichts an den Problemen geändert, unterstrich P. Battistelli.
Im Hinblick auf die Entwicklung des Friedensprozesses im Heiligen Land äußerte sich der Franziskaner-Obere nach dem jüngsten Besuch von Ministerpräsident Sharon bei Präsident Bush optimistisch. Ein schwieriges Problem bleibe aber der von Israel betriebene Bau der Trennmauer zu den palästinensischen Gebieten. Diese Mauer würde die beiden Völker «noch mehr voneinander entfernen», so P. Battistelli. Zudem würde sie christlich dominierte Orte wie Bethanien «auseinander schneiden».
Als «Hoffnungssignal» bezeichnete der Franziskaner-Obere die langsame Zunahme der Pilgerzahlen im Heiligen Land. Der Appell der Italienischen Bischofskonferenz zeige bereits Auswirkungen; verschiedene italienische Diözesen hätten mit der Planung großer Wallfahrten noch für heuer begonnen.
Kathpress
1. august 2003