Bagdad, 11.8.03 (KAP) Der römisch-katholische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, hat vor einer Verschärfung der Spannungen im Irak durch das Verhalten christlicher Sektenprediger aus den USA gewarnt. Sleiman sagte im Gespräch mit dem Missionspressedienst «Misna», in jüngster Zeit seien mehrere christliche fundamentalistische Prediger aus den USA im Irak eingetroffen. Sie versuchten, Muslime zum Christentum zu bekehren. «Sie begreifen nicht, dass sie damit das Klima unerträglich machen und die Sensibilität der Leute verletzen», beklagte Sleiman. Er warnte, dass durch dieses Vorgehen der islamische Extremismus im Irak gefördert werde.
Die protestantisch-fundamentalistischen Prediger machen sich ihre Verbindungen mit Exponenten der US-Regierung und der US-Besatzungsmacht im Irak zu Nutze. Mehrere führende Mitglieder des Teams von Präsident Bush sind selbst in fundamentalistischen Gemeinschaften aktiv.
Der Erzbischof beklagte in dem Gespräch auch die soziale Situation im Irak drei Monate nach Kriegsende. Er sagte, Saddam Hussein sei ein gefährlicher Mensch und ein Diktator gewesen, doch nach seiner Entmachtung gebe es keine Arbeit, keine innere Sicherheit und keine Vision für die Zukunft des Landes.
Kathpress
11. august 2003