Keine Gegensätze zwischen arabischsprachigen und hebräischsprachigen Katholiken im Heiligen Land
Jerusalem, 20.8.03 (KAP) Jerusalems neuer Weihbischof Jean-Baptiste Gourion verneint energisch, dass es im Heiligen Land Probleme zwischen arabisch- und hebräischsprachigen Christen gibt. Die Ernennung eines konvertierten Juden zum Weihbischof sei kein Affront gegen den palästinensischen Patriarchen Michel Sabbah oder gegen die arabische Mehrheit unter den Christen der Heiligen Stadt, sagte Gourion im Gespräch mit Radio Vatikan. Vielmehr wolle der Papst einfach die Seelsorge für die hebräisch sprechenden Christen aufwerten.
«Es ist in pastoraler Hinsicht eine wichtige Aufgabe - und die hebräischsprachige Gemeinschaft der Katholiken im Heiligen Land hat ein starkes Bedürfnis, sichtbar zu sein, wahrgenommen zu werden, eine ordentliche kirchliche Struktur zu bekommen», betonte Gourion, der aus einer jüdischen algerischen Familie stammt. Von seiten der arabischen Christen gebe es überhaupt kein Misstrauen gegenüber den hebräischen Christen, unterstrich der Weihbischof. Die Presse habe da viel «spekuliert», sie habe auch versucht, ihn, Gourion, in einen Gegensatz zum Patriarchen zu bringen, «um mit Ach und Krach eine politische Lesart der Ernennung herauszukristallisieren». Das sei aber «absurd». Die Ernennung sei ein pastoraler Akt des Papstes. Wörtlich meinte Bischof Gourion: «Johannes Paul II. fühlt das Bedürfnis, die Kirche und die jüdische Welt wieder miteinander zu versöhnen. Er will normale Beziehungen herstellen zwischen der Kirche, die aus dem jüdischen Volk hervorgegangen ist, und dem jüdischen Volk».
Kathpress
20. august 2003