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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Bagdad-Salzburg, 24.8.03 (KAP) Die Synode der mit Rom unierten chaldäisch-katholischen Kirche ringt derzeit in Bagdad um die Wahl eines neuen Patriarchen. Er wird die Nachfolge des am 7. Juli im Alter von 81 Jahren verstorbenen Patriarchen Raphael I. Bidawid antreten. Auf Grund der unklaren Verhältnisse im Irak gestaltete sich die Anreise der 22 chaldäischen Bischöfe zur Synode schwierig. Im Irak lebt nur die Hälfte der rund eine Million Chaldäer; in den letzten Jahrzehnten sind durch die Auswanderungsbewegung neue Diözesen in Nord- und Südamerika, Europa und Australien entstanden.

«Wir haben uns entschieden, dass die Wahl unbedingt in Bagdad stattfinden soll», sagte Erzbischof Gabriel Kassab von Basra - der kürzlich in Salzburg mit dem Toleranzpreis der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste ausgezeichnet wurde - in einem Gespräch mit den westösterreichischen Kirchenzeitungen. Über seine Erwartungen an den nächsten Patriarchen meinte der Erzbischof: «Er muss etwas für die Kirche und das Land tun. Das brauchen wir!»

Inthronisiert werde der Patriarch wenige Tage nach der Wahl, «spätestens Ende August», so die Erwartung Kassabs. Es werde sicher ein großes Fest, wie zuletzt im Mai 1989 bei der Inthronisation Raphael I.

Die chaldäisch-katholische Kirche ist der unierte Flügel der Apostolischen Kirche des Ostens, der Kirche des alten Perserreichs. Die Apostolische Kirche des Ostens umfasste vom 4. bis zum 14. Jahrhundert hunderte Diözesen nicht nur in Mesopotamien, Anatolien und Westpersien, sondern auch in Afghanistan, Zentralasien, der Mongolei, China, Indien und Indonesien. Nach der blutig-bürokratischen Verfolgung durch Timur-Lenk («Tamerlan») blieb die Apostolische Kirche des Ostens auf den heutigen Irak und Kurdistan beschränkt; bis in die Tage des Ersten Weltkriegs residierte der Patriarch im kurdischen Hochtal von Kodschannes.

Der unierte Zweig, die chaldäisch-katholische Kirche, entstand im 16. Jahrhundert, als einflussreiche Bischöfe das System der erblichen Patriarchennachfolge (vom Onkel auf den Neffen) nicht mehr akzeptieren wollten. Die chaldäisch-katholische Kirche und die Apostolische Kirche des Ostens haben in den letzten Jahren einen vielversprechenden Dialog aufgenommen, der bereits zu zahlreichen gemeinsamen pastoralen Projekten geführt hat.

Kathpress
24. august 2003

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