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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Maronitische Kirche plädiert für Neugestaltung der Beziehungen mit Damaskus

Beirut, 4.9.03 (KAP) Die maronitischen Bischöfe im Libanon fordern ein Ende der langjährigen syrischen Vorherrschaft in ihrem Land. «Dies liegt im Interesse beider Staaten», heißt es in einer von der Bischofsversammlung unter Vorsitz des Patriarchen, Kardinal Nasrallah Sfeir, veröffentlichten Erklärung.

Der Libanon benötige Selbständigkeit und Eigenverantwortung, betonen die maronitischen Bischöfe. Davon könnten die arabischen Nachbarländer und insbesondere Syrien, zu dem es «tiefe historische und geographische Bindungen» gebe, nur profitieren. Es gelte, die Interessen der Menschen in den benachbarten und befreundeten Ländern zu respektieren und die Beziehungen zu diesen Staaten zu verbessern. Niemand könne jedoch auf Dauer eine fremde Vorherrschaft hinnehmen, zumal es dafür immer weniger Gründe gebe. Der gegenwärtige Zustand, so die unierten Bischöfe, bürde nicht nur den Libanesen, denen es an Freiraum und Eigenständigkeit mangle, sondern ebenso den Syrern eine große Last auf.

«Land der Emigration»

Der Libanon drohe ein «Land der Emigration» zu werden, dass immer mehr fähige junge Menschen verliere, warnen die Bischöfe. Zugleich prangern sie die verbreitete Korruption, die in allen Bereichen um sich greifende Nachlässigkeit, die Veruntreuung öffentlicher Gelder und die politische Einmischung in die Justiz an. Die Bischöfe schreiben aber auch, dass die Situation «nicht ohne jede Hoffnung» sei.

Erstmals hatten die maronitischen Bischöfe im September 2000, vier Monate nach dem israelischen Abzug aus dem Süd-Libanon, Syrien aufgefordert, nun auch seinerseits das Land zu verlassen. Bis auf den heutigen Tag hat Damaskus jedoch immer noch rund 20.000 Soldaten im Libanon stationiert.

Kathpress
4. september 2003

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