Hannover-Jerusalem, 18.9.03 (KAP) Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat wenig Hoffnung auf einen raschen Frieden im Nahen Osten. Nach Ansicht von EKD-Ratspräsident Manfred Kock sind die Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern festgefahren. «Ich bin noch nie so ratlos aus Israel zurückgekommen», sagte Kock. Zusammen mit dem bayrischen Landesbischof Johannes Friedrich hatte er in der vergangenen Woche die Region besucht.
Kock sagte, die US-Regierung werde vor den Präsidentenwahlen im kommenden Jahr nichts unternehmen, was die Stimmung in Amerika negativ beeinflussen könne. Das führe dazu, dass sich die Fronten im Nahen Osten weiter verhärten und heimtückische Attentäter weiterhin morden. Die israelischen Grenzbefestigungen stellten ein schreckliches Symbol der Ausweglosigkeit dar. Unter den Palästinensern sei viel Resignation und Angst zu spüren, so Kock.
Die Delegation der EKD besuchte bei ihrem Aufenthalt im Nahen Osten die deutsche evangelische Gemeinde in Jerusalem und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und Palästina (ELCJ). Unter der christlichen Minderheit gebe es erfreuliche Zeichen der Hoffnung, sagte Kock. So habe in Bethlehem kürzlich ein Bildungszentrum seine Arbeit aufnehmen können. Zudem werde demnächst ein internationales Gästehaus und Jugend-Begegnungszentrum der ELCJ eröffnet.
Kathpress
18. september 2003