Vatikanstadt, 14.11.03 (KAP) Eine neue Grundsatzdebatte über Ursachen und Verlauf des Irak-Krieges ist nach Ansicht des italienischen Kardinals Roberto Tucci unausweichlich. In einem Radio Vatikan-Interview zum Anschlag auf die italienischen Carabinieri im Irak sagte der Kardinal, angesichts des Todes dieser Männer, die ihre Friedensmission in optimaler Weise erfüllt hätten, sei dies nicht der Zeitpunkt für Debatten. Dennoch würden die «Diskussionen zu einem späteren Zeitpunkt kommen, und sie dürfen sich nicht nur auf die Frage nach der italienischen Beteiligung beschränken».
Der gesamte Irak-Krieg müsse beurteilt werden, betonte der Kardinal. Dazu gehört nach den Worten Tuccis die Frage, warum dieser Krieg gewollt wurde, wie er begonnen habe und wie er scheinbar beendet worden sei. Ferner müsse die Frage erörtert werden, wie jene, die ihn am meisten gewollt hätten, nämlich die USA und Großbritannien, sich in der Nachkriegszeit verhalten haben.
Kathpress
22. november 2003