Vatikanstadt, 3.12.03 (KAP) Der Vatikan hat sich positiv zu dem in Genf von israelischen und palästinensischen Altpolitikern unterzeichneten alternativen Friedensplan geäußert. «Mit der Initiative von Genf wird die Vernunft des Dialogs wieder dem Lärm der Waffen übergeordnet», schreibt die Vatikanzeitung «L'Osservatore Romano» in ihrer Mittwochausgabe. Die Friedensverhandlungen im Nahen Osten könnten neue Impulse aus diesem Plan ziehen, der «mit Klarheit eine mögliche Straße zur Befriedung der Region» zeigt.
Verhandlungen seien der einzige vernünftige Ausweg, hebt die Vatikanzeitung hervor. «Mauern zu errichten, löst nicht die Probleme, sondern schafft vielmehr Bedingungen der Isolation, die die Konfrontation eher zuspitzen. Nur wenn man Brücken über die Differenzen schlägt, realistisch mögliche Problemlösungen berät und die Erfordernisse aller Seiten abwägt, könne man eine dauerhafte Lösung finden.»
Man dürfe sich nicht mit Gewalt als Methode zur Lösung von Krisen abfinden, so der «Osservatore Romano». Stattdessen müsse man weiter an die Kraft des Dialogs glauben. Das hätten die Promotoren der «Initiative von Genf» mit ihrem informell unterzeichneten Friedensplan deutlich gemacht. Sie hätten mit äußerster Präzision einen Ausweg aus der Spirale der Gewalt gezeigt. Die Situation in Nahost sei sehr komplex, könne aber mit einer konstruktiven Haltung angegangen werden, wenn die betroffenen Parteien bereit sind, von vorgefassten Positionen abzurücken und mögliche Wege zu diskutieren.
Kathpress
3. desember 2003