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Publisert 23. desember 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Bethlehem, 17.12.03 (KAP) Bethlehems (christlicher) Bürgermeister Hanna Nasser hat zum dritten Mal die offiziellen Feiern in der Geburtsstadt Jesu abgesagt. Es werde keinen Empfang der Stadt und keine Feiern auf dem Krippenplatz geben, erklärte er. Allerdings gibt es einen großen Weihnachtsbaum und ein paar dekorierte Straßen. Die Christmette des lateinischen Patriarchen von Jerusalem in der Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika ist von der Absage nicht betroffen. Israels Armee hat freien Zugang für Besucher nach Bethlehem zugesagt.

«Für uns Muslime ist Weihnachten ein Bethlehemer Fest, und wir beteiligen uns alle daran», betont der Betreiber des unabhängigen Fernsehsenders «Bethlehem TV», Raed Othman, in einem «Kathpress»-Gespräch. «Bei manchen muslimischen Familien steht sogar ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer», berichtet er.

Ausländische Besucher benutzen den «Check-Point 300» beim Rachelgrab, um von Jerusalem nach Bethlehem zu gelangen. Nur wenige Palästinenser erhalten eine Genehmigung, die drei offiziellen israelischen Übergänge zu passieren.

Zu Weihnachten hätten sich bisher nur 1.300 Touristen angemeldet, so Othman, der am Heiligen Abend die Mitternachtsmesse ausstrahlen will. Jeder zweite Laden in Bethlehem sei «erledigt und pleite», sagen Kenner. Geschlossen sind fast alle Läden. Auf dem menschenleeren Krippenplatz vor der Geburtskirche und in den umliegenden Straßen, wo ein Andenkenladen neben dem anderen liegt, sieht man nur die verriegelten, im Millenniumsjahr neu gestrichenen Eisentüren, verunziert mit Plakaten waffenstrotzender «Märtyrer». Nur die beiden Läden der Familie Giacaman bieten weiterhin handgeschnitzte Krippen, Rosenkränze usw. an.

Jacques Giacaman sagt im «Kathpress»-Gespräch: «Wir befinden uns in einem Gefängnis. Was sollen wir tun? Also halten wir das Geschäft offen». Er könne allerdings weder die Angestellten noch die Stromrechnung zahlen.

In der 1.700 Jahre alten Geburtsbasilika erläuterte am Mittwoch ein palästinensischer Touristenführer einem Grüppchen von fünf Besuchern die Geschichte der konstantinischen Basilika. Doch dann wies er auf die Einschusslöcher vom April 2002, als die Kirche von palästinensischen Extremisten besetzt und von israelischem Militär belagert war. Einem Mosaik-Engel aus dem 12. Jahrhundert hätten die Gewehrkugeln beide Augen zerstört, einem anderen das ganze Gesicht (die Urheberschaft bleibt offen, bekanntlich ist das Zerstören der Augen und Gesichter auf Bildern und Statuen in islamisierten Gebieten seit Jahrhunderten Usus). Nicht einmal die zerbrochenen Fensterscheiben wurden ersetzt. Jetzt sei der Winterregen eine zusätzliche Gefahr für den Bestand eines der heiligsten Gotteshäuser der Christenheit.

Kathpress
17. desember 2003

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