Jerusalem, 18.12.03 (KAP) Palästinenserchef Jassir Arafat hat nach israelischen Angaben bislang keinen Antrag auf eine Reiseerlaubnis zur Teilnahme an der lateinischen Mitternachtsmette in Bethlehem gestellt. Daher erübrige sich die Diskussion über «eine Genehmigung», hieß es aus dem israelischen Verteidigungsministerium.
Ein Sprecher des israelischen Premierministers Ariel Sharon sagte dazu, Arafat sei «ein freier Mann» und könne frei reisen: «Aber wir geben ihm keine Garantie, dass er danach wieder in sein Hauptquartier zurückkehren kann». Seit drei Jahren konnte der Palästinenserpräsident nicht mehr an der traditionellen Mitternachtsmette in der katholischen Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika in Bethlehem teilnehmen.
Nach palästinensischen Angaben will Arafat im Februar die traditionelle Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen. In diesem Zusammenhang verhandele Arafats Vertrauter Mohammed Raschid mit den Israelis auch über einen Weihnachtsbesuch des Palästinenserpräsidenten in Bethlehem. Es handle sich aber nur um mündliche Verhandlungen; es sei kein offizielles schriftliches Gesuch eingereicht worden, bestätigte ein palästinensischer Sprecher.
Arafat selbst sagte zu Besuchern: «Ich hoffe, Bethlehem besuchen zu können». Wegen der «derzeitigen Lage» werde er jedoch zum dritten Mal die Mitternachtsmette verpassen. Gründe nannte er nicht. Zuvor hatte Bethlehems Bürgermeister Hanna Nasser erneut die traditionellen städtischen Feiern zu Weihnachten abgesagt. Die religiösen Zeremonien sind davon nicht betroffen.
Kathpress
18. desember 2003