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Publisert 26. januar 2004 | Oppdatert 6. januar 2011

Jerusalem, 20.1.04 (KAP) Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Irinaios I., wird nun doch vom Staat Israel anerkannt. Ein entsprechender Beschluss wurde vom israelischen Kabinett gefasst. Bisher hatte die israelische Regierung die Wahl des Patriarchen nicht akzeptiert. Die beiden anderen beteiligten Regierungen - die palästinensische Autonomiebehörde und die jordanische Regierung - hatten die Wahl des Patriarchen vor zweieinhalb Jahren dagegen sofort bestätigt.

Das orthodoxe Patriarchat gilt als die «Mutterkirche» der Christenheit, weil es die ungebrochene Tradition von der Zeit Jesu her repräsentiert. Auch heute gehören die meisten Christen im Heiligen Land dem orthodoxen Patriarchat an. Zwar ist auch das orthodoxe Patriarchat von der Auswanderungsbewegung der palästinensischen Christen betroffen; andererseits sind mit der Immigrationsbewegung aus Russland hunderttausende Orthodoxe ins Land gekommen, für deren seelsorgliche Betreuung es allerdings noch kein durchgängiges Konzept gibt.

Die «nationale» Frage ist eines der großen Probleme des Patriarchats. Traditionell kommen fast alle Bischöfe - ebenso wie Irinaios I. - aus Griechenland, die Gemeinden und ihre Priester fühlen hingegen arabisch. Die Präsenz der neu hinzugekommenen Russen hat die Situation zusätzlich komplizierter gemacht. Unter den arabisch fühlenden Gläubigen gibt es eine kleine, aber lautstarke Minorität, die eine «Arabisierung» des Patriarchats und die Wahl eines «arabischen» Patriarchen fordert.

Dass dies bei der letzten Patriarchenwahl nicht der Fall war, würde an sich den israelischen Interessen entsprechen. Nach Ansicht von Beobachtern waren für die israelische Skepsis gegen Irinaios I. Streitigkeiten um den ausgedehnten Grundbesitz des Patriarchats ausschlaggebend. In Jerusalem stehen die meisten israelischen Staatsgebäude auf Grundstücken, die eigentlich dem Patriarchat gehören. Der Transfer dieser Grundstücke ging unter aufklärungsbedürftigen Umständen vor sich; Gerüchte über «Korruption auf beiden Seiten» machen seit Jahrzehnten in Jerusalem die Runde.

Kathpress
20. januar 2004

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